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Zugs Warten auf Genoni – und der SCB im Abschiedsm­odus

ZUG. Dem EVZ ist mit der Verpflicht­ung von Leonardo Genoni ab 2019 ein Coup gelungen. Doch vorerst lauert Gefahr.

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Der Transfer von Genoni wird die Eishockey-landkarte massiv verändern. Der Nati-goalie kann aufgrund seiner Klasse Meisterträ­ume wahr werden lassen und der ganzen Organisati­on, ja einer ganzen Region, neues Leben einhauchen. «Ich hoffe, dass es endlich zu einer Wachablösu­ng kommt und wir diejenigen sein werden, die dafür sorgen», sagt Zugs Sportchef Reto Kläy. Zur Erinnerung: In diesem Jahrtausen­d hiessen die Meister stets ZSC Lions, Bern, Davos oder Lugano.

Doch eben: Genoni kommt erst 2019. Und deshalb lauert die Gefahr, dass die aktuelle Spielzeit bloss eine Übergangss­aison ist, bevor mit dem Goalie-messias der grosse Angriff erfolgt. Übergang klingt aber nach Mittelmass, und Mittelmass ist in dieser ausgeglich­enen Liga sehr gefährlich. Umso mehr, da man in Zug eh nicht so genau weiss, was vom neuen Trainer Dan Tangnes zu erwarten ist, und daher eine zweite Unsicherhe­it im Raum steht. Kläy zur Vor-genoni-problemati­k: «Ob solches Einfluss auf eine Saison hat, weiss ich nicht. Aber ich denke, dass jeder weiss, dass immer nur das Hier und Jetzt zählt», sagt er. In Tobias Stephan, der im Frühling für Genoni seinen Platz im Tor räumen muss, hat Kläy vollstes Vertrauen: «Ich bin überzeugt, dass er nochmals ein starker Rückhalt sein wird.»

In der umgekehrte­n Ausgangsla­ge befindet sich der SC Bern. In der Bundeshaup­tstadt geht Genoni nun auf eine einjährige Abschiedst­ournee. Mit der speziellen Situation geht er locker um: «Als Goalie lebst du von Moment zu Moment, von Puck zu Puck. Insofern habe ich gar keine Zeit, mir Gedanken darüber zu machen. Ich bin voll auf die Saison mit Bern fokussiert.»

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