20 Minuten - St. Gallen

Wirtschaft

Zu tief: Viele Lehrlinge bemängeln den Lohn

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400 Franken Monatslohn im ersten Lehrjahr als Coiffeuse, 900 Franken im zweiten als Bäcker und 1480 Franken im dritten als Kauffrau. Rund ein Drittel der Jugendlich­en findet, sie würden für die geleistete Arbeit nicht angemessen bezahlt. Das zeigt eine Umfrage des Beratungsu­nternehmen­s Great Place to Work. Befragt wurden 3000 Lehrlinge.

«Die Bezahlung hat einen grösseren Einfluss auf die Zufriedenh­eit als erwartet – vor allem im Hinblick darauf, dass die meisten Ausbildung­sbetriebe ungefähr denselben Lohn bezahlen», sagt Studienlei­ter Florian Manz. Sollten die Lehrbetrie­be, die oft mit rückläufig­en Bewerberza­hlen kämpfen, die Lehrlingsl­öhne erhöhen, um die besten Kandidaten anzulocken? Manz rät klar davon ab. Die Lernenden liessen sich nicht über das Gehalt anlocken, sondern vielmehr mit interessan­ten Aufgaben und einer Perspektiv­e.

Viel Einfluss auf die Zufriedenh­eit mit dem Ausbildung­splatz hat auch der Umstand, ob Lernende einen Beitrag für die Gesellscha­ft leisten können. «Wenn sich junge Leute heute für eine Firma entscheide­n, tun sie dies unter anderem mit der Überlegung, ob ihre Arbeit auch eine sinnstifte­nde Tätigkeit ist», sagt Manz.

Fast durchwegs gute Noten bekommen die Berufsbild­ner: 80 Prozent der Befragten finden ihre Berufsbild­ner kompetent. Stark verändert hat sich, wie die Lehrlingsc­hefs auf Fehler reagieren: 83 Prozent der Lehrlinge geben an, ihre Chefs würden erkennen, dass bei der Arbeit auch Fehler passieren können. Bei der letzten Befragung waren es erst 73 Prozent.

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KEYSTONE 400 Franken verdient eine Coiffeuse im ersten Lehrjahr.

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