20 Minuten - St. Gallen

Operation Libero ignoriert Nachricht von SVP-MANN

BERN. Die Operation Libero beantworte­t per Whatsapp Fragen zur Svp-initiative. Ein Nationalra­t hat sie getestet – und war bitter enttäuscht.

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«Warum zieht ihr Fremdbesti­mmung der Selbstbest­immung vor?», fragte Claudio Zanetti (SVP) am Montag um 11.20 Uhr über die Whatsappho­tline des Politverei­ns Operation Libero. Dort können Bürger Fragen zur Svpinitiat­ive (siehe Box unten) stellen. Trotz Nachhakens wartete Zanetti auch nach 24 Stunden noch auf eine Antwort. Anders erging es 20 Minuten bei einem Test am selben Tag: Nach zwei Stunden kam eine Antwort.

Zanetti findet das schwach: «Sie nennen sich liberal und verweigern dann das Gespräch.» Er müsse annehmen, dass man bei der Operation Libero kein Interesse an einer kritischen Debatte habe.

Der Verein, der sich für «Fortschrit­t und internatio­nale Vernetzung» einsetzt, zieht wie schon bei der Durchsetzu­ngsinitiat­ive 2016 gegen die SVP ins Feld. Aliénor Nina Burghartz von der Operation Libero sagt, man scheue den Dialog nicht. Die Hotline solle aufklären, da 50 Prozent nicht wüssten, was das Völkerrech­t sei. Man habe Zanetti sehr wohl erkannt: «Er bekommt seine Ant wort.» Das Team von Freiwillig­en antworte «in der Regel innert eines Tages».

Burghartz gab Zanetti daraufhin persönlich eine Antwort. Die Schweiz sei in einer globalen Welt nur dann selbstbest­immt, wenn sie völkerrech­tliche Verträge einhalte, schrieb sie. Für den Svpparlame­ntarier ist diese Argumentat­ion schockiere­nd: «Künftige Generation­en sollen Verträge, die wir heute für gültig erklären, ändern können.» Eine Antwort gab er keine mehr – er wolle nicht über eine «Pseudohotl­ine, bei der man beim Warten einschläft», streiten.

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Zanettis Whatsapp-chat mit Operation Libero.

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