Bieler Abfallsünder muss zwei Tage ins Gefängnis
BIEL. Ein Mann stellte seinen Abfallsack ohne Vignette und am falschen Tag auf die Strasse. Weil er die Busse nicht zahlte, muss er hinter Gitter.
Der Vorfall ereignete sich letzten November im Bieler Stadtzentrum, wie die «Berner Zeitung» schreibt: Ein 33-Jähriger stellte seinen 60-Liter-keh- richtsack ohne Vignette auf die Strasse – und zudem noch am falschen Tag. Ein Abfalldetektiv deckte das Vergehen auf, die Stadt belegte den Mann mit einer Busse von 150 Franken. Diese blieb monatelang unbezahlt, worauf die Stadt Meldung bei der Berner Staatsanwaltschaft machte.
Im Sommer dieses Jahres setzte die Staatsanwaltschaft dem Mann eine letzte Frist. Via «Amtsblatt des Kantons Bern» teilte sie ihm mit, dass man gewillt sei, die Busse in eine Ersatzfreiheitsstrafe umzuwandeln. Die Fristen zur Zahlung der Busse hat der Mann nun verstreichen lassen – er muss damit definitiv für zwei Tage ins Gefängnis. Die Behörden wissen jedoch nicht, wo sich der Bieler aufhält.
«In Biel sind permanent zwei Abfalldetektive unterjemand wegs», erklärt Strasseninspektor Silvan Kocher. 2017 habe man 209 Bieler gebüsst, 600 habe man ermahnt. «Bei den Gebüssten haben wir es mit Systemunterwanderern zu tun, in krassen Fällen wurden etwa auch Pneus oder Mobiliar illegal im Wald entsorgt.»
Auf allfällige Ausreden sei man vorbereitet, sagt Kocher: «Es gibt immer Abfallsünder, die sich wehren und erklären, Fremdes habe ihnen Sachen untergejubelt. Deshalb untersuchen wir immer den ganzen Abfallsack.»