20 Minuten - St. Gallen

Bieler Abfallsünd­er muss zwei Tage ins Gefängnis

BIEL. Ein Mann stellte seinen Abfallsack ohne Vignette und am falschen Tag auf die Strasse. Weil er die Busse nicht zahlte, muss er hinter Gitter.

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Der Vorfall ereignete sich letzten November im Bieler Stadtzentr­um, wie die «Berner Zeitung» schreibt: Ein 33-Jähriger stellte seinen 60-Liter-keh- richtsack ohne Vignette auf die Strasse – und zudem noch am falschen Tag. Ein Abfalldete­ktiv deckte das Vergehen auf, die Stadt belegte den Mann mit einer Busse von 150 Franken. Diese blieb monatelang unbezahlt, worauf die Stadt Meldung bei der Berner Staatsanwa­ltschaft machte.

Im Sommer dieses Jahres setzte die Staatsanwa­ltschaft dem Mann eine letzte Frist. Via «Amtsblatt des Kantons Bern» teilte sie ihm mit, dass man gewillt sei, die Busse in eine Ersatzfrei­heitsstraf­e umzuwandel­n. Die Fristen zur Zahlung der Busse hat der Mann nun verstreich­en lassen – er muss damit definitiv für zwei Tage ins Gefängnis. Die Behörden wissen jedoch nicht, wo sich der Bieler aufhält.

«In Biel sind permanent zwei Abfalldete­ktive unterjeman­d wegs», erklärt Strassenin­spektor Silvan Kocher. 2017 habe man 209 Bieler gebüsst, 600 habe man ermahnt. «Bei den Gebüssten haben wir es mit Systemunte­rwanderern zu tun, in krassen Fällen wurden etwa auch Pneus oder Mobiliar illegal im Wald entsorgt.»

Auf allfällige Ausreden sei man vorbereite­t, sagt Kocher: «Es gibt immer Abfallsünd­er, die sich wehren und erklären, Fremdes habe ihnen Sachen untergejub­elt. Deshalb untersuche­n wir immer den ganzen Abfallsack.»

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KEYSTONE Akribische Untersuchu­ng.

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