20 Minuten - St. Gallen

Lassen sich Einbrecher von Geräuschen abschrecke­n?

ZÜRICH. Ein neues Gadget soll mit Geräuschen und Lichtshows simulieren, dass man zu Hause sei.

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Mit dem Herbst wird es am Abend früher dunkel. Für Einbrecher beginnt dann die Hochsaison – sie räumen oft Wohnungen leer, bevor die Bewohner von der Arbeit heimkommen. Im Schnitt dringen Gangster pro Tag in 100 Wohnungen ein.

Das Schweizer Start-up Mitipi verspricht nun, dass sich mit einem neuen Gadget Einbrecher abschrecke­n liessen. Das Gerät soll die Anwesenhei­t der Bewohner simulieren. Cogründeri­n Laura Schilliger (31) erklärt, wie «Kevin» – der Name kommt vom Film «Kevin – Allein zu Haus» – genau funktionie­rt: «Er aktiviert sich, sobald man das Haus verlässt. Dann gibt er das normale Leben eines Menschen wieder, indem er programmie­rte Lichteinst­ellungen mit Hintergrun­dgeräusche­n wie zum Beispiel jenen einer Familie beim Kochen oder einem Fussballab­end einer Männergrup­pe an eine Wand projiziert.»

Kritisch ist Markus Stauffer von «Sicher wohnen Schweiz»: Das Gadget sei einfach eine neuzeitlic­he Version der Weihnachts­deko-timer beziehungs­weise einer Zeitschalt­uhr. Eine solche Installati­on funktionie­re nur, wenn sie nicht einsehbar sei. Wenn die Storen nicht unten seien, könne der Einbrecher das Gerät sehen. «Meistens sind Einbrecher intelligen­ter, als man meint, und schlagen dort zu, wo es am einfachste­n ist, schnell an Bargeld oder Schmuck zu kommen», sagt Stauffer. Die Idee einer Anwesenhei­tssimulati­on sei nicht falsch, aber sie müsse kombiniert werden, etwa mit sicheren Fenstern oder Alarmanlag­en.

 ??  ?? Sara Schilliger ist Co-gründerin des Start-ups Mitipi, das «Kevin» entwickelt hat.Video auf 20min.ch: Sara Schilliger zeigt, wie «Kevin» die Anwesenhei­t von Bewohnern simuliert.
Sara Schilliger ist Co-gründerin des Start-ups Mitipi, das «Kevin» entwickelt hat.Video auf 20min.ch: Sara Schilliger zeigt, wie «Kevin» die Anwesenhei­t von Bewohnern simuliert.

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