Lassen sich Einbrecher von Geräuschen abschrecken?
ZÜRICH. Ein neues Gadget soll mit Geräuschen und Lichtshows simulieren, dass man zu Hause sei.
Mit dem Herbst wird es am Abend früher dunkel. Für Einbrecher beginnt dann die Hochsaison – sie räumen oft Wohnungen leer, bevor die Bewohner von der Arbeit heimkommen. Im Schnitt dringen Gangster pro Tag in 100 Wohnungen ein.
Das Schweizer Start-up Mitipi verspricht nun, dass sich mit einem neuen Gadget Einbrecher abschrecken liessen. Das Gerät soll die Anwesenheit der Bewohner simulieren. Cogründerin Laura Schilliger (31) erklärt, wie «Kevin» – der Name kommt vom Film «Kevin – Allein zu Haus» – genau funktioniert: «Er aktiviert sich, sobald man das Haus verlässt. Dann gibt er das normale Leben eines Menschen wieder, indem er programmierte Lichteinstellungen mit Hintergrundgeräuschen wie zum Beispiel jenen einer Familie beim Kochen oder einem Fussballabend einer Männergruppe an eine Wand projiziert.»
Kritisch ist Markus Stauffer von «Sicher wohnen Schweiz»: Das Gadget sei einfach eine neuzeitliche Version der Weihnachtsdeko-timer beziehungsweise einer Zeitschaltuhr. Eine solche Installation funktioniere nur, wenn sie nicht einsehbar sei. Wenn die Storen nicht unten seien, könne der Einbrecher das Gerät sehen. «Meistens sind Einbrecher intelligenter, als man meint, und schlagen dort zu, wo es am einfachsten ist, schnell an Bargeld oder Schmuck zu kommen», sagt Stauffer. Die Idee einer Anwesenheitssimulation sei nicht falsch, aber sie müsse kombiniert werden, etwa mit sicheren Fenstern oder Alarmanlagen.