Jetzt kommen die Banker in Turnschuhen daher
BALZERS. Eine Liechtensteiner Bank lockert die Kleiderregeln für Angestellte. Neu sind Sneakers als Teil des Business-outfits erlaubt.
Sneakers und Polo-shirt statt Anzug und Krawatte: Die Bank Frick aus dem Fürstentum Liechtenstein lockert den Dresscode. Die Firma hat den Bankern blaue Turnschuhe spendiert, die sie auch zur Arbeit tragen dürfen, wie das Finanzinstitut mitteilt. Der Grund: Viele jüngere Geschäftskunden würden oft anders auftreten als die Kunden vor 10 Jahren. Neu herrscht auch keine Krawattenpflicht mehr, und dunkle Jeans sowie Poloshirts sind erlaubt. Die Bank überlässt es den Mitarbeitern, ob sie sich weniger formell kleiden wollen.
Den Dresscode im Bankenumfeld zu lockern, hält Stilberaterin Tanja Wiget von Accent Style für einen zeitgemässen Schritt, der jedoch gut begleitet werden will: «Der Übergang zum Business-casual-outfit ist eine Herausforderung, die nicht einfach nur an ein paar Vorgaben wie uniformierte Turnschuhe, Poloshirts und Jeans abgehandelt werden kann», so Wiget. Man müsse die Leute für die richtige Wahl von Passformen, Materialität und Kombinationen sensibilisieren. Oft werde die Fähigkeit der Leute überschätzt, sich ausserhalb eines einheitlichen Business-dresscodes geschmackvoll-leger, aber nicht nachlässig zu kleiden.
Sneakers in der Bank – gibts das auch in der Schweiz? Ja, sagt ein Sprecher der Postfinance: «In der Kundenzone unserer Filialen können Schnürer genauso gut wie ein gepflegter, wertiger Sneaker zum Outfit passen.» Anders bei der UBS: Mitarbeitende in der Kundenzone müssen ein rotes Accessoire, ein weisses Hemd oder eine weisse Bluse, einen dunklen Anzug und schwarze Schuhe tragen.