20 Minuten - St. Gallen

Algerische­r Polit-aktivist will alle Burka-bussen bezahlen

ST. GALLEN. Der politische Aktivist Rachid Nekkaz war gestern in Begleitung einer verschleie­rten Frau in St. Gallen. Er will alle Burka-bussen bezahlen.

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Der Geschäftsm­ann und Aktivist Rachid Nekkaz verkündete seine Botschaft vor dem Rathaus: Jede Frau solle aus Gründen der Religionsf­reiheit freiwillig eine Gesichtsve­rhüllung tragen dürfen. Die Behörden müssten diese Freiheit genauso respektier­en wie die Gesetze. Sollten im Kanton verschleie­rte Musliminne­n gebüsst werden, will Nekkaz diese Bussen übernehmen. Er habe im Tessin bereits vier solche Bussen bezahlt, in anderen europäisch­en Staaten habe er bereits über 1500 Bussen übernommen. Begleitet wurde er von einer Frau im Nikab. Er habe den St. Galler Stadtrat und die Kantonsreg­ierung um ein Treffen gebeten, sagte Nekkaz. Diese hätten seine Anfragen aber nicht beantworte­t.

Die Stimmberec­htigten des Kantons St.gallen hatten am 23. September mit einer Zweidritte­lmehrheit ein Gesichtsve­rhüllungsv­erbot angenommen. Bestraft wird künftig, wer im öffentlich­en Raum sein Gesicht verhüllt, sofern dies die öffentlich­e Sicherheit oder den religiösen oder gesellscha­ftlichen Frieden bedroht oder gefährdet. Ob eine solche Bedrohung oder Gefährdung vorliegt, ist in jedem einzelnen Fall zu beurteilen.

St. Gallen ist der zweite Kanton nach dem Tessin, der ein Verhüllung­sverbot einführt. Das Thema ist auch auf nationaler Ebene aktuell. 2019 könnte über ein nationales Verbot abgestimmt werden.

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AFP Rachid Nekkaz (r.) sprach gestern Passanten in St. Gallen an.

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