«Eure Haut braucht eine Smartphone-pause»
Die Strahlung von Bildschirmen soll unsere Haut strapazieren. Was hilft: Cremen, die Zellschäden rückgängig machen – oder mal das Handy weglegen, rät die Dermatologin.
Dr. Barbara Sturm ist eine der ersten Adressen für Hollywoodstars, wenn es um schöne Haut geht. Wir haben mit der deutschen Dermatologin über Hautpflege im Herbst gesprochen und darüber, was es für einen strahlenden Teint braucht.
Frau Sturm, was braucht die Haut im Herbst?
Ganz viel Feuchtigkeit. Vor allem nach diesem Hitzesommer. Ich schwöre auf Hyaluronserum, das zusätzlich zur Tagescreme aufgetragen wird. Auch am Abend. So können wir unserer sonnengestressten
Haut ein pralleres Feeling geben. Ausserdem empfehle ich, zweimal wöchentlich ein Enzympeeling zu machen. Das entfernt abgestorbene Zellen und lässt die Haut Wirkstoffe aus der Pflege besser aufnehmen.
Sollten wir unser Beauty-ritual der Jahreszeit anpassen?
Absolut! Die trockene, raue Winterluft strapaziert unsere Haut. Eine reichhaltigere Pflege ist im Winter ein Must. Texturen mit Ölen, darunter Traubenkernöl, sind ideal als Gesichtscreme für den Winter.
Und wie sieht es mit Sonnenschutz aus?
Ich bin kein Fan davon, ganzjährig Sunblocker zu verwenden, weil dadurch weniger Vitamin D aufgenommen werden kann. Zudem können die meist chemischen Lichtschutzfilter die Wirkung von natürlichen Inhaltsstoffen in Pflegeprodukten blockieren. Mir persönlich ist ein effektiver Schutz vor Umwelteinflüssen und Hev-strahlung wichtiger.
Hev-strahlung ist in der Beauty-branche gerade ein grosses Thema. Worum geht es da genau?
Mit High Energy Visible ist das blaue Licht gemeint, das von Computern, Tablets oder Smartphones ausgeht. Diese Strahlung dringt tiefer in die Haut ein als Uvstrahlung. Sie setzt freie Radikale in der Haut frei und schädigt sie damit. Die Folge sind frühzeitige Alterungserscheinungen wie Fältchen oder Pigmentflecken.
Wie können wir unsere Haut davor schützen?
Ohne längere Smartphonepausen geht es nicht – nur so kann sich die Haut regenerieren. Ferner helfen Pflegeprodukte mit starken pflanzlichen Antioxidanzien wie Portulak, Kakaobohnen-extrakt und Helmkraut, Zellschäden rückgängig zu machen.