Künstler verkauft Schweizer Fake-pässe
LONDON. Ein Us-künstler hat am Wochenende sein «Schweizer Passbüro» in London eröffnet. Dort verkaufte er gefälschte Schweizer Pässe.
KONTROVERS Vor der Galerie Thaddaeus Ropac im Londoner Nobelviertel Mayfair bildete sich am Freitag eine lange Schlange. Grund: Der Us-künstler Tom Sachs eröffnete sein «Schweizer Passbüro». Während 24 Stunden konnten Besucher für 20 Euro einen eigenen gefälschten Schweizer Pass kaufen. Sachs will damit unter anderem aufzeigen, dass man nur schon aufgrund seines Passes mehr oder weniger wert sei in der Gesellschaft. «Ich habe den Schweizer Pass gewählt, weil er eines der begehrtesten Reisedokumente über- haupt ist», so Sachs. Die Pässe seien aber nicht von der Schweizer Regierung autorisiert.
Dass der Fake-pass auf den ersten Blick echt aussieht, gibt der 52-jährige Künstler selber zu: «Man wird damit wohl nicht durch die Passkontrolle am Airport kommen, aber er funktioniert vielleicht an anderen Orten.» Sein 14-jähriger Neffe habe etwa den Fake-pass benutzt, um sein erstes Tattoo zu bekommen, sagt Sachs zur BBC. Auf Instagram gibt es mehrere Hundert Fotos von Galeriebesuchern, die stolz ihren eigenen Schweizer Pass in die Kamera halten. Darunter ist auch die russische Star-tennisspielerin Maria Scharapowa oder Virgil Abloh, einer der aktuell angesagtesten Fashion Designer überhaupt.
Trotz dem internationalen Hype um die Aktion ist es frag- lich, ob diese legal ist. Beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) heisst es Anfrage, dass es sich hierbei auf den ersten Blick nicht um einen Pass handelt, der mit dem offiziellen Dokument verwechselt werden könnte. «Trotzdem, wie in all solchen Fällen, klärt das Fedpol nun ab, ob bestimmte Massnahmen getroffen werden müssen.» Wer Ausweispapiere fälscht, kann in der Schweiz mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden.