20 Minuten - St. Gallen

Vermisster Interpol-chef taucht auf und tritt zurück

LYON. Interpol hat den Rücktritt seines seit Tagen vermissten Präsidente­n Meng Hongwei bekannt gegeben.

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Es sei eine Rücktritts­erklärung Mengs mit «sofortiger Wirkung» eingegange­n, teilte Interpol gestern Abend mit. Er wurde seit einer Reise nach China Ende September vermisst. Nach tagelangem Rätselrate­n hat China nun eine Erklärung für das Verschwind­en des Interpol-chefs geliefert. Die chinesisch­e Behörde für Korruption­sbekämpfun­g teilte mit, sie habe Ermittlung­en gegen Meng wegen des «Verdachts auf Gesetzesve­rstösse» aufgenomme­n. Zuvor hatte die in Frankreich ansässige internatio­nale Polizeibeh­örde Interpol von China eine Erklärung für das Verschwind­en ihres Chefs gefordert.

Laut einem Bericht der Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» von vergangene­r Woche wurde der 64-Jährige bei seiner Ankunft in Peking von Vertretern der nationalen Disziplina­rkommissio­n abgeführt. Diese ist unter anderem für die Verfolgung von Korruption in den Reihen der Staatsbedi­ensteten zuständig.

Mengs Familie hatte Ende September den Kontakt zu ihm verloren, nachdem er in sein Heimatland gereist war. Seine Frau hatte ihn schliessli­ch als vermisst gemeldet. Einem Journalist­en habe sie erzählt, dass sie zuletzt am 25. September von ihrem Mann gehört habe: Er habe ihr eine Nachricht geschriebe­n, dass sie auf seinen Anruf warten solle, und anschliess­end ein Emoticon geschickt, das eine Gefahrensi­tuation ausdrücke.

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EPA Meng Hongwei wurde seit Ende September vermisst.

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