Ueli Maurers Sohn hat Zugpassagier überfallen
ZÜRICH. Maurers Sohn raubte mit einem Kollegen einen Bahnpassagier aus und baute betrunken einen Unfall. Vor Gericht klagte er über den Druck, Bundesratssohn zu sein.
ZÜRICH. Sein Vater ist prominent, der Sohn ein Delinquent: Einer der Söhne von Bundesrat Ueli Maurer ist vom Bezirksgericht Hinwil wegen Raubes, versuchter Erpressung sowie Gewalt gegen Behörden verurteilt worden. Maurer junior und ein Kollege überfielen einen S-bahn-passagier. Als Ansatz einer Begründung sagte der Bundesratssohn, er sei unter grossem Druck aufgewachsen.
Das Bezirksgericht Hinwil hat gestern einen der Söhne von Svp-bundesrat Ueli Maurer zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 16 Monaten verurteilt. Der Mann wurde unter anderem wegen Raubes, versuchter Erpressung und Fahrens in fahrunfähigem Zustand schuldig gesprochen.
Der Bundesratssohn raubte im Januar 2016 zusammen mit einem Kollegen aus Somalia einen S-bahn-passagier aus. Maurers Sohn ergriff das Opfer am Hals und drohte ihm, er würde abgestochen, wenn er die Polizei rufe. Weil die Beute so gering ausfiel, wollten die beiden jungen Männer das Opfer noch dazu zwingen, Geld abzuheben – dem Ausgeraubten gelang es jedoch, rechtzeitig Hilfe zu holen. Verantworten musste sich Maurers Sohn auch noch wegen einer Blaufahrt im November 2015, als er mit 1,46 Promille Alkohol im Blut mit dem Auto in eine Hauswand krachte.
Der Bundesratssohn zeigte sich vor Gericht geläutert. «Ich habe aus meinen Fehlern gelernt.» Er erzählte vom grossen Druck, mit dem er aufgewachsen sei. Er sei aufgrund der Prominenz seines Vaters immer herausgepickt und fertiggemacht worden. Dazu der mediale Druck. «Ich habe sehr darunter gelitten.» Auch darum zog er bis vors Bundesgericht, um die Berichterstattung über den Prozess zu verhindern – erfolglos.