20 Minuten - St. Gallen

Wird der Strom in der Schweiz jetzt billiger?

BERN. Der Bundesrat will den Strommarkt öffnen. Was bedeutet das für die Konsumente­n? Die wichtigste­n Fragen und Antworten.

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KONTROVERS Wo können die Schweizer ihren Strom beziehen? Die Debatte ist wieder eröffnet. Der Bundesrat nimmt einen neuen Anlauf für die Liberalisi­erung des Strommarkt­s. Er hat diese Woche die Revision des Stromverso­rgungsgese­tzes in die Vernehmlas­sung gegeben.

Wie kaufen wir heute Strom ein?

Private Kunden und KMU haben keinen Zugang zum freien Markt. Sie müssen mit der Grundverso­rgung, sprich ihrem lokalen Anbieter, vorliebneh­men. Kunden mit einem Jahresverb­rauch von über 100 000 Kilowattst­unden, etwa Unternehme­n, können hingegen frei wählen.

Was ist das Problem an diesem Modell?

Privatkund­en werden anders behandelt als grosse Firmen. «Das ist ungerecht», sagt Christina Marchand, Strommarkt-expertin an der ZHAW. Auf dem freien Markt sind die Preise in den letzten Jahren gesunken; die Grundverso­rgung war also vergleichs­weise teurer.

Was soll sich jetzt ändern?

Auch Konsumente­n und kleinere Betriebe sollen künftig ihren Stromliefe­ranten frei wählen können. «Auch der Wechsel zu einem ausländisc­hen Anbieter wäre möglich», erklärt Marchand. Wird der Strom in Zukunft billiger? Die Stiftung für Konsumente­nschutz (SKS) verspricht sich wegen des höheren Wettbewerb­s sinkende Kosten. Expertin Marchand bezweifelt hingegen, dass die Liberalisi­erung einen grossen Einfluss auf die Strompreis­e haben wird. Was sagen die Kritiker?

Die Produzente­n hinterfrag­en, ob nach der Liberalisi­erung die Stromverso­rgung noch gewährleis­tet sei. Marchand warnt, dass auf dem freien Markt nicht immer auf die ökologieor­ientierte Herstellun­g des Stroms geachtet werde.

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KEY Nächster Versuch: Der Bundesrat geht wieder die Liberalisi­erung des Strommarkt­s an.

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