Kugel von Polizist traf bei Razzia Kollegen
HERISAU. In Rehetobel AR kam es 2017 zu einem Schusswechsel. Nun wurde klar: Einer der zwei Beamten wurde durch eine Polizeikugel verletzt.
Am 3. Januar 2017 kam es bei einer Hanf-razzia zu einer Schiesserei. Zwei Beamte wurden von Roger S.*, der sich später selber erschoss, schwer verletzt. Einem 29-Jährigen blieb eine Kugel im Herz stecken, seinen Kollegen (37) erwischte ein Schuss in der Hüfte. Beide konnten sich in Sicherheit bringen.
Der Ausserrhoder Staatsanwalt Christian Bötschi hat den Fall mehrere Monate untersucht. Alle Verfahren seien nun abgeschlossen, berichtet die «Sonntagszeitung». Nun ist auch klar: Ein weiteres Projektil, das den 37-jährigen im Bein traf, stammt aus einer Polizeiwaffe. Wie genau es dazu kam, konnte nicht geklärt werden. Ein Abpraller ist eine Möglichkeit. Das Verfahren sei unter Berücksichtigung der Situation eingestellt worden.
Reto Cavelti, Kommandant der Kapo Appenzell Ausserrhoden, äusserte sich gestern gegenüber 20 Minuten: «Wir sind sehr froh über den Entscheid der Staatsanwaltschaft.» Man könne zwar Einsätze planen und möglichst korrekt durchführen, es bleibe jedoch immer ein Restrisiko. «So ein Ereignis prägt ein ganzes Korps», so Cavelti. Das Korps habe durchaus aus diesem Einsatz gelernt: Wie jeder Einsatz sei auch dieser nachbearbeitet worden, die gewonnenen Erkenntnisse würden in Kurse und Ausbildungen einfliessen. Die betroffenen Beamten seien wieder voll arbeitsfähig.
*Name der Redaktion bekannt