Tamy: «Krass, wenn das jetzt jemand liest»
ZÜRICH. Dealerin und Gewaltopfer: In ihrer Biografie offenbart Tamy Glauser dunkle Kapitel.
Tamy, warum eine Biografie mit 33 Jahren?
Wegen des Alters hatte ich lange Mühe, mich auf das Projekt einzulassen. Nach sechs Monaten Hin und Her habe ich mich dann dafür entschieden.
Was war ausschlaggebend?
Meine Freundin Dominique sagte: «Du denkst schon so lange darüber nach, mach es doch einfach! Du interessierst dich sonst auch nicht gross dafür, was man über dich denkt.» Ich musste ihr recht geben.
Hat sie mitgearbeitet?
Sie hat das Buch noch vor dem Druck gelesen. Punkto Inhalt und Aufbau gab es aber nichts mehr daran zu machen. Das habe ich bewusst so gemacht. Weil es mein Projekt ist. Ich wollte, dass es wirklich von mir kommt.
Wie ist es, wenn jeder über dein Leben Bescheid weiss?
Speziell. Als ich das Buch schrieb, machte ich es für mich. Es war ein Prozess. Ich musste alles neu aufrollen und konnte es so neu verarbeiten. Erst nachher kommt der Punkt, an dem du denkst: «Krass, wenn das jetzt jemand liest.»
War dir das nicht bewusst?
Als ich zusagte, wusste ich, dass ich Dinge erzählen muss, die ich im Normalfall nicht erzählen würde. Halbbatzig geht das nicht. Ganz oder gar nicht!
Wie reagierte deine Mutter?
Erst hat sie der Inhalt sehr getroffen. Dann haben wir viel gesprochen. Und mittlerweile sind wir uns viel näher, weil wir ehrlicher miteinander sind.