Biles vergoldet ihr Comeback trotz spektakulären Stürzen
DOHA. Us-starturnerin Simone Biles kommt an der WM im Mehrkampf zweimal zu Fall und schreibt dennoch Geschichte.
Ein Sturz am Sprung und noch einer am Balken – Simone Biles sorgte im Mehrkampffinal der Turn-wm für ein Spektakel der anderen Art und für den einen oder anderen Schrei des Entsetzens im Aspire Dome von Doha. Doch als am Ende die Medaillen vergeben wurden, stand das 21-jährige Turnwunder aus Texas eben doch wieder zuoberst auf dem Podest, mit 1,693 Punkten vor der Japanerin Mai Murakami.
Die Titelkämpfe im Wüstenstaat stehen ganz im Zeichen des Comebacks von Simone Biles. Zwischen 2013 und 2015 war sie zehnmal Weltmeisterin geworden und hatte 2016 in Rio nicht weniger als vier Olympiasiege errungen.
Danach gönnte sie sich eine Auszeit, setzte sich an eine Autobiografie und machte sich daran, ihre Erfolge zu Geld zu machen. Das gelang: Ihr Jahreseinkommen wird inzwischen auf mehr als zwei Millionen Dollar geschätzt. Aber ob sie je auf die Turnfläche zu- rückkehren würde, war offen. Das Rampenlicht, das Biles dank der Teilnahme an der Tv-show «Dancing with the Stars» gewiss war, reichte ihr nicht. 2017 kündigte sie für das Jahr darauf ihr Comeback an, und als sie Ende Juli ihren ersten Wettkampf nach 19-monatiger Absenz bestritt, gewann sie schon wieder. Das wahre Ziel war aber die WM nun in Doha – und sind längerfristig die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. «Ich bin stärker als noch in Rio», erklärt sie selbstbewusst.
An den ersten Wm-tagen in Doha belegte sie diese Aussage eindrücklich – Biles ist der Konkurrenz schlicht zu weit voraus. Vor ihrem Sieg im Mehrkampf hatte sie schon das Us-team zum überlegenen Gold geführt. Und wenn ab heute Freitag die Gerätefinals anstehen, erhält sie die Gelegenheit zum totalen Triumph: An allen vier Geräten greift sie nach Gold. Im Gegensatz zu ihrem gestrigen Auftritt darf sie sich aber diesmal keinen Sturz leisten.