Erotikstudio in Quartier ärgert Anwohner
WIL. Ärger in einem Wohnblock in Wil: In einer Wohnung wurde ein Erotikstudio eingerichtet. Eine Anwohnerin ist empört, sie wurde von Freiern sogar blöd angemacht.
«Mitten in einer familiären Wohnzone hat jemand ein Puff in unserem Block eingerichtet», sagt eine Anwohnerin in der St. Gallerstrasse. In 200 Metern Entfernung gebe es einen Kindergarten. «Ständig stehen komische Männer vor dem Block und schauen an den zehn Stockwerken hoch», sagt die Anwohnerin. «Ich wurde im Treppenhaus schon von einem Mann gefragt, ob ich eine käufliche Dame sei.» Darauf habe sie sich bei der Stadt beschwert. Dort ist das Problem bekannt. Einen bewilligten Betrieb, zum Beispiel im Gastrobereich, gibt es an der Adresse nicht. Das sei auch nicht nötig: «Erotikbetriebe brauchen nicht grundsätzlich eine Bewilligung», sagt Philipp Gemperle, Sprecher der Stadt Wil.
Handeln wird aber nun der Vermieter: «Als ich heute bei der Wohnung klopfte, öffnete eine Frau aus Russland», sagte er gestern. Diese habe ihm gesagt, sie sei erst am Morgen eingezogen. Die Wohnung sei ihr von einer Agentur zugewiesen worden. «Offenbar hat der Mann, der die Wohnung gemietet hat, diese ohne unser Wissen untervermietet.» Das sei illegal und werde Konsequenzen haben.
Für Verwirrung bei Anwohnern sorgte zudem ein Werbeplakat des Affeltranger Nachtclubs Blauer Aff in unmittelbarer Nähe des betreffenden Wohnblocks. Laut Inhaberin Monika Vajda betreibt der Blaue Aff aber kein Studio in Wil.