Gosling fliegt für den Oscar zum Mond
PARIS. In «First Man» schlüpft Ryan Gosling in die Rolle von Neil Armstrong, dem ersten Mann auf dem Mond.
Zweimal schon stand Ryan Gosling (37) kurz davor, einen Oscar als bester Hauptdarsteller zu bekommen. Und beide Male ist der Us-amerikaner leer ausgegangen. Mit seiner Rolle als Neil Armstrong in «First Man» folgt nun möglicherweise die dritte Nomination für das begehrte Goldmännchen. Gosling spielt den ersten Mann auf dem Mond mit überzeugender Zurückhaltung – und viel Respekt, wie er im Interview verrät.
Ryan, die Raumfahrt wird in deinem Film nicht gerade romantisch dargestellt. Stört dich das?
Das stimmt doch nicht. Es steckt etwas Echtes, Wahres dahinter. Alle Opfer, die es brauchte, um die Fahrt zum Mond Wirklichkeit werden zu lassen, und die persönlichen Geschichten, die dahinterstehen, sind faszinierend.
Man fragt sich beim Zusehen: War es das wert?
Das ist eine Frage, die man sich selbst stellen soll. Es gibt keine eindeutige Antwort darauf und ist ein Thema in allen Filmen von Regisseur Damien Chazelle.
Es ist tragisch zu sehen, wie Armstrongs Kind stirbt. Glaubst du, er wollte zum Mond fliegen, um zu sterben?
Nein. Sie taten alles dafür, dass es gut kommt. Wir versuchen, ein emotionales Fenster zu schaffen, in dem wir zeigen, was mit Armstrong zu dieser Zeit persönlich los war.
Armstrong wollte nie im Mittelpunkt stehen. Hast du das mit ihm gemeinsam?
Das bewundere ich an ihm. Seine Frau Janet war auch so. Beide lebten ihr Leben für ein höhere Sache. Es war beeindruckend, sich Neils Interviews anzuhören. Er erkannte einen gewaltigen Sprung in einem kleinen Schritt, er vergass nie die Hunderttausenden Menschen, die die Mission möglich gemacht haben, selbst, als der Fokus auf ihm lag.
Wärst du ein guter Astronaut?
Nein. Furchtbar. In jeder Hinsicht. Wenn es eine Liste mit negativen Eigenschaften gäbe, müsste man bei mir alles ankreuzen.