Extremismus ist bei 18-Jährigen verbreitet
ZÜRICH. Fremdenfeindlich, kapitalismuskritisch und gewaltbereit: Das sagt eine neue Studie über 17- und 18-Jährige.
ZÜRICH. Eine Zhaw-studie zeigt: Ein grosser Teil der befragten 18-Jährigen neigt zu Links- oder Rechtsextremismus. Sie sind gegen Ausländer oder Staat und Polizei. Ein kleiner Teil der Befragten befürwortet gar die Anwendung von Gewalt. Bei den jungen Muslimen sind 43 Prozent gegenüber westlichen Werten negativ eingestellt, 2,7 Prozent der befragten Muslime gelten als islamistisch.
Eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Hochschule für Sozialarbeit Freiburg zeigt: Jeder vierte Jugendliche ohne Migrationshintergrund ist ausländerfeindlich eingestellt. Von den im letzten Jahr 8000 befragten Jugendlichen im Alter von 17 bis 18 Jahren waren 776 muslimischen Glaubens (9,7 Prozent). Fast die Hälfte von ihnen gaben an, dass sie gegenüber westlichen Gesellschaften ablehnend eingestellt seien. Zhawforscher Dirk Baier: «Aus ihrer Sicht werden Muslime durch den Westen unterdrückt.» Die Studie zeigt weiter auf, dass fast die Hälfte der Befragten gegen den Kapitalismus sind. 7 Prozent werden als links, fast 6 Prozent als rechtsextrem bezeichnet. Diese Befragten tei len nicht nur extreme Ideologien, sie befürworten auch die Anwendung von Gewalt. Was auffällt: Je höher der Bildungsgrad der Befragten, desto weniger neigen sie zu Extremismus.