Ertrog Karate-meister 12 000 Franken mit Filmprojekt?
BERN. Mi te inem fingierten Filmprojekt soll ein Ex-sportler Investoren betrogen haben. Die Behörden ermitteln.
P.P.* lernte den früheren Schweizer Karate-meister und Schauspieler Birol Y.* Anfang Jahr kennen. Y. überzeugte ihn, 10 000 Franken in seinen Film «Killed in Action» (K.I.A.) zu investieren. Darin sollten die Schauspieler
Sylvie Meis und Jean-claude van Damme mitspielen. Der Soundtrack komme vom Rapper Kollegah, so Y. Der Film kam allerdings nie in die Kinos. Noch im Sommer hatte P. weitere 2000 Franken in eine Firma von Y. investiert.
Als ihm Y. im Juni einen Filmtrailer zukommen liess, der im Wesentlichen aus den Signeten zweier Produktionsfirmen bestand, zeigte sich P. begeistert: «So geil. De Film wott ich unbedingt gseh. You are the best», schrieb er ihm. Im August teilte ein angeb- licher Mitarbeiter des Films P. mit, allein mit dem internationalen Verleih und dem Verkauf der Tv-rechte an RTL sei man schon 2,5 Millionen Euro im Plus. Sein Gewinn betrage mehrere Hunderttausend Franken. Ein Rtl-sprecher sagt auf Anfrage zu 20 Minuten, «weder das Projekt noch der Name» seien ihnen bekannt. E-mails, Chat-verläufe und Sprachnachrichten, die 20 Minuten vorliegen, zeigen, wie Y. den Investor mit der Rückzahlung vertröstete (siehe rechts).
Nun hat P. Anzeige eingereicht. Wie P. sagt, habe auch ein Freund von ihm in den Film investiert und ebenfalls Anzeige erstattet. Y. war für 20 Minuten nicht zu erreichen. Die zuständige Berner Staatsanwaltschaft bestätigt, dass ein Verfahren gegen Y. läuft. Ob es weitere Geschädigte gebe, müssten die Untersuchungen zeigen, sagt die Behörde. Es gilt die Unschuldsvermutung.
«So geil. De Film wott ich unbedingt gseh. You are the best.» Der Geschädigte P. P.