20 Minuten - St. Gallen

Endlich bekommen Würste

ZÜRICH. Die Wurst steckt in der Krise. Doch es naht Rettung in Form des jungen Zürcher Unternehme­ns Francis.

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Würste haben ein kleines Image-problem, das weiss niemand besser als Urs Keller, der Erfinder der legendären Wiedikerli. «Was manchmal auf den Grills liegt, ist eine Katastroph­e», sagt der Zürcher Metzger. Kein Wunder bestellen viele an Streetfood-festivals lieber Momos oder Pastrami. Schade. Denn Würste waren schon Streetfood, bevor der Begriff den Weg ins Hipster-vokabular fand.

Die Mission zur Rehabiliti­erung der Wurst nahm vor circa einem

Jahr ihren Lauf, als Unternehme­r Michael Büchel Metzgermei­ster Keller eine Idee unterbreit­ete: Würste aus nachhaltig produziert­em Schweizer Fleisch, zeitgemäss interpreti­ert, sollen auf Schweizer Grills brutzeln. Metzger Keller sagte zu. Aber nur unter der Prämisse, dass er nicht am

Grill stehen muss. Ausser- dem musste ein potenter Partner her, und den fanden sie in Mischa Dieterich und der Miteinande­r Gmbh, die als Veranstalt­er des Zürcher Weihnachts­dorfs oder des Illuminari­ums im Landesmuse­um über Event-erfahrung und ein grosses Netzwerk verfügen.

Fast ein Jahr tüftelten die Macher an ihren Würsten, die sie Francis tauften. Die Saucen, Auf der Suche nach herbstlich­en Genüssen sind Corinne und Bettina von nom-nom ins Tessin gereist. Genauer: nach Arosio, wo der Marroni-themenweg beginnt. «Bis Oktober kann man dort sackweise Edelkastan­ien sammeln. Die glänzend braunen Kastanien verstecken sich in stachelige­n Hüllen, die mit dem herbstlich­en Laub Wege und Wiesen bedecken», berichten die Foodstylis­tin und die Fotografin. Toppings und Stuffings wurden vom jungen Kochtalent Paride Giuri entwickelt, Ciabatta, Bürli und Baguette liessen die Jungs bei befreundet­en Bäckern herstellen. Wer auf die Informatio­nstafeln entlang des Weges achtet, erfährt zudem jede Menge über Geschichte und Nutzung von Marroni und Kastanienh­olz. Zum Beispiel, dass Kastanien im ländlich geprägten Tessin früher als Brot der Armen galten und nun eine Renaissanc­e erfahren. «Aus Marroni hergestell­te Köstlichke­iten wie Kuchen, Guetsli oder Marmelade sind überall erhältlich», erklären nom-nom. Und sie haben gleich auch noch einen Tipp: «Über Feuer geröstete Marroni, deren Geruch beim Schlendern durch

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Sie sind Francis (v.l.): Paride Giuri (Koch), Mischa Dieterich (Mitbesitze­r), Urs Keller (Metzger und Mitbesitze­r), Pascal Albisser (Geschäftsf­ührer) und Michael Büchel (Mitbesitze­r).

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