Coiffeure sind sauer auf Plattform-betreiber
ZÜRICH. In über 150 Coiffeursalons in der Schweiz ist das Online-buchungstool ausser Betrieb. Die Daten sind weg, der finanzielle Verlust ist gross.
KONTROVERS Das Online-buchungssystem Hellocut für Coiffeurbetriebe wurde letzten Donnerstag von Unbekannten gehackt. «Sämtliche Termine sind weg, Kundendaten und Informationen über Farbrezepte und persönliche Haarschnitte verloren», klagt Janine Spottek, Inhaberin des Salons Fx-effects in Hüntwangen ZH. Sie führe vorübergehend mit einer Papieragenda Buch und sei darauf angewiesen, dass ihre Kunden den Salon kontaktierten. Der Macher der Plattform Hellocut, Marcel Fiechter, melde sich seit Donnerstag nicht.
Auch der Präsident der Sektion Bülach-dielsdorf von Coiffuresuisse, Gino Chilla, ist enttäuscht. Er ist Inhaber des Salons Gino Hairdesign in Neerach. Kundendaten sind bei Chilla nicht verloren. «Ich speichere alles auf fünf verschiedenen Plattformen ab. Diese Daten sind mein Kapital.» Da der Terminkalender aber weg ist, müssen über 1300 Kunden angerufen werden. Neue Kunden könnten sie zur Zeit nicht annehmen. Der Verlust werde mehrere Tausend Franken betragen.
Plattform-betreiber Fiechter bedauert die Umstände. Er arbeite mit Hochdruck daran, das Problem zu lösen. Der Server sei durch einen Trojaner angegriffen und alle Daten seien mit einer militärischen Verschlüsselung verändert worden, erklärt er. «Spezialisten waren bisher erfolglos. Die Hacker verlangen Geld, um das System wieder freizuschalten», so Fiechter. Das sei eine Abzockmasche. Heute werde er zur Polizei gehen und einen weitereren It-spezialisten beiziehen.