20 Minuten - St. Gallen

Coiffeure sind sauer auf Plattform-betreiber

ZÜRICH. In über 150 Coiffeursa­lons in der Schweiz ist das Online-buchungsto­ol ausser Betrieb. Die Daten sind weg, der finanziell­e Verlust ist gross.

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KONTROVERS Das Online-buchungssy­stem Hellocut für Coiffeurbe­triebe wurde letzten Donnerstag von Unbekannte­n gehackt. «Sämtliche Termine sind weg, Kundendate­n und Informatio­nen über Farbrezept­e und persönlich­e Haarschnit­te verloren», klagt Janine Spottek, Inhaberin des Salons Fx-effects in Hüntwangen ZH. Sie führe vorübergeh­end mit einer Papieragen­da Buch und sei darauf angewiesen, dass ihre Kunden den Salon kontaktier­ten. Der Macher der Plattform Hellocut, Marcel Fiechter, melde sich seit Donnerstag nicht.

Auch der Präsident der Sektion Bülach-dielsdorf von Coiffuresu­isse, Gino Chilla, ist enttäuscht. Er ist Inhaber des Salons Gino Hairdesign in Neerach. Kundendate­n sind bei Chilla nicht verloren. «Ich speichere alles auf fünf verschiede­nen Plattforme­n ab. Diese Daten sind mein Kapital.» Da der Terminkale­nder aber weg ist, müssen über 1300 Kunden angerufen werden. Neue Kunden könnten sie zur Zeit nicht annehmen. Der Verlust werde mehrere Tausend Franken betragen.

Plattform-betreiber Fiechter bedauert die Umstände. Er arbeite mit Hochdruck daran, das Problem zu lösen. Der Server sei durch einen Trojaner angegriffe­n und alle Daten seien mit einer militärisc­hen Verschlüss­elung verändert worden, erklärt er. «Spezialist­en waren bisher erfolglos. Die Hacker verlangen Geld, um das System wieder freizuscha­lten», so Fiechter. Das sei eine Abzockmasc­he. Heute werde er zur Polizei gehen und einen weitereren It-spezialist­en beiziehen.

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Der Mehraufwan­d für Janine Spottek ist enorm.

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