Förster als Schuldige: Trump steht allein da
LOS ANGELES. Donald Trump sieht die lokale Forstwirtschaft in der Pflicht. Die Experten widersprechen.
Im Anschluss an seinen Besuch in kalifornischen Krisengebieten wiederholte der Präsident seine Kritik an den lokalen Forstämtern. Demnach sei die schlechte Forstarbeit stärker für die Brände verantwortlich als der Klimawandel: «Man müsste die kleinen Bäume, Büsche und das Unkraut zusammenrechen, dann kann sich so ein Brand nicht ausbreiten», sagte der Präsident gegenüber Fox News.
Auf die Nachfrage des Journalisten, ob nicht vor allem die anhaltende Dürreperiode Auslöser der Brände sei, gab Trump zur Antwort: «Viel leicht ein kleines bisschen. Aber das grosse Problem ist die schlechte Arbeit der örtlichen Forstämter.»
Die CNN konterte umgehend mit einem Artikel, der einen eindeutigen Titel trägt: «President Trump is wrong about wildfire prevention» – Donald Trump irrt sich im Bezug auf die Prävention bei Waldbränden.
Darin kommt auch der Umweltaktivist Chad Hanson zu Wort: Es sei so, dass besonders dichte und verwachsene Wälder eine Ausbreitung von Waldbränden eher bremsen würden. Auch weil ein sauber aufgeräumter respektive teilgerodeter Wald dem Wind viel mehr Angriffsfläche biete.
Als aktuelles Beispiel nennt der Experte das nordkalifornische Butte County, wo das Camp Fire wütet. Hier sei in vergangenen Jahren sehr stark abgeholzt und aufgeräumt worden. Tote Bäume seien aus Wäldern und von Privatgrundstücken entfernt worden. Als Folge davon habe sich das Feuer in diesem Gebiet viel schneller ausgebreitet.