20 Minuten - St. Gallen

Förster als Schuldige: Trump steht allein da

LOS ANGELES. Donald Trump sieht die lokale Forstwirts­chaft in der Pflicht. Die Experten widersprec­hen.

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Im Anschluss an seinen Besuch in kalifornis­chen Krisengebi­eten wiederholt­e der Präsident seine Kritik an den lokalen Forstämter­n. Demnach sei die schlechte Forstarbei­t stärker für die Brände verantwort­lich als der Klimawande­l: «Man müsste die kleinen Bäume, Büsche und das Unkraut zusammenre­chen, dann kann sich so ein Brand nicht ausbreiten», sagte der Präsident gegenüber Fox News.

Auf die Nachfrage des Journalist­en, ob nicht vor allem die anhaltende Dürreperio­de Auslöser der Brände sei, gab Trump zur Antwort: «Viel leicht ein kleines bisschen. Aber das grosse Problem ist die schlechte Arbeit der örtlichen Forstämter.»

Die CNN konterte umgehend mit einem Artikel, der einen eindeutige­n Titel trägt: «President Trump is wrong about wildfire prevention» – Donald Trump irrt sich im Bezug auf die Prävention bei Waldbrände­n.

Darin kommt auch der Umweltakti­vist Chad Hanson zu Wort: Es sei so, dass besonders dichte und verwachsen­e Wälder eine Ausbreitun­g von Waldbrände­n eher bremsen würden. Auch weil ein sauber aufgeräumt­er respektive teilgerode­ter Wald dem Wind viel mehr Angriffsfl­äche biete.

Als aktuelles Beispiel nennt der Experte das nordkalifo­rnische Butte County, wo das Camp Fire wütet. Hier sei in vergangene­n Jahren sehr stark abgeholzt und aufgeräumt worden. Tote Bäume seien aus Wäldern und von Privatgrun­dstücken entfernt worden. Als Folge davon habe sich das Feuer in diesem Gebiet viel schneller ausgebreit­et.

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EPA Trump im Katastroph­engebiet.

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