Die Schatten der WM abgeschüttelt
LUZERN. Der grossartige Erfolg gegen Belgien ist für die Nati der Abschluss eines komplizierten Länderspieljahres.
Die Schweiz schafft gegen die Nummer 1 der Welt den lang herbeigesehnten Exploit und macht aus einem sportlich ansprechenden Jahr mit atmosphärischen Störungen ein tolles. Sie qualifiziert sich unter den Besten der Nations League für das Final-four-turnier vom kommenden Juni: Die Leiden einer Nation nach der Doppeladler-affäre vom dunklen Wmsommer sind überstanden.
Es ist ein Jahr mit Höhen, aber auch vielen Tiefen. Es beginnt im März mit zwei Siegen. Die Wm-vorbereitung stärkt die Zuversicht, mit dem Erreichen des Viertelfinals Historisches zu schaffen. Das Remis gegen Brasilien noch mehr. Doch nach dem Sieg gegen Serbien mit der Doppeladler-affäre geht der Fokus verloren. Der Achtelfinal gegen Schweden wird zum Debakel. Doppeladler und Doppelbürger beherrschen die Diskussionen.
Danach dreht Petkovic an neuen Schrauben, verzichtet auf Routiniers wie Lichtsteiner, Dzemaili und Djourou. Die Nations League beginnt mit einer 6:0-Gala gegen Island und endet mit dem 5:2-Sensationserfolg gegen Belgien. Die Schweizer inklusive Petkovic erbringen den Nachweis, reif zu sein für den nächsten Schritt. Der Umbau wird allerdings noch einige Zeit beanspruchen, und der Druck auf Petkovic wird nicht kleiner. Dafür hat das Länderspieljahr 2018 einen zu zwiespältigen Eindruck hinterlassen.
Hoch spannend wird es schon nächstes Wochenende wieder. Die Basler Berater Bernhard Heusler und Georg Heitz legen dann ihren Untersuchungsbericht über die Sfv-strukturen auf den Tisch. Einige Funktionäre im Haus des Fussballs zittern um ihren Job.