20 Minuten - St. Gallen

Federer enttäuscht – und für 2019 angriffslu­stig

LONDON. Im Halbfinal gescheiter­t, steht der 37-Jährige vor wichtigen Entscheidu­ngen. Er erwägt, auf Sand zu spielen.

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Das Positive vorweg: Wer meint, der vierfache Familienva­ter Roger Federer denke mit 37 langsam ans Aufhören, der liegt falsch. Der Schweizer gab sich nach seinem Halbfinala­us gegen Alexander Zverev (5:7, 6:7) am Atp-finale bereits voller Tatendrang für 2019. Anfang Dezember fliegt er nach Dubai fürs Training, und da werde er an die Schmerzgre­nze gehen und sogar darüber hinaus, kündigte er an. Worte, die Fitnesstra­iner Pierre Paganini gerne hören dürfte.

Zudem deutete Federer an, 2019 eher mehr Turniere zu bestreiten. Aus seinem Umfeld ist zu vernehmen, dass er mit dem Gedanken spielt, wieder auf Sand anzutreten und erstmals seit 2015 in Roland Garros aufzuschla­gen. Nicht, weil er alles dem Ziel unterordne­t, nochmals an der Porte d’auteuil zu siegen. Sondern, damit er im Frühling im Rhythmus bleibt und nicht mehr eine fast dreimonati­ge Wettkampfp­ause hat vor der Rasensaiso­n.

Was das Atp-finale betrifft, so war dies von Anfang an ein Krampf. Federer startete gegen Kei Nishikori miserabel, kämpfte sich danach zwar noch zum Gruppensie­g, doch er fand nie richtig zu seinem Spiel. Gegen Zverev schmeichel­te ihm das knappe Resultat eher noch. Der junge Deutsche war exzellent eingestell­t, griff Federer immer wieder auf der Rückhand an und punktete Mal für Mal am Netz.

So endete die Saison für Federer zwiespälti­g, mit dem sechsten Titel am Australian Open im Januar als Highlight. Er freue sich sehr, nach Melbourne zurückzuke­hren, blickte er voraus. Zuerst stehen aber zwei Wochen Ferien mit der Familie an.

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GETTY Roger Federers Jahr begann mit dem Sieg in Melbourne und endete mühevoll in London.

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