20 Minuten - St. Gallen

Darf ich mit so viel Münz bezahlen?

MOSKAU. Ein russischer Apple-kunde bezahlte sein neues iphone mit 350 Kilogramm Kleingeld. Dürften Händler in der Schweiz einen solchen Kauf ablehnen?

-

Es ist das Klischee schlechthi­n über Senioren: Beim Einkaufen an der Kasse wühlen sie ewig im Portemonna­ie, um auch noch das letzte Stück Kleingeld hervorzukr­atzen. Ein Apple-kunde in Moskau erfüllte sich nun den Traum eines jeden Grosis. Der Vlogger Svyatoslav Kovalenko bezahlte ein iphone mit Kleingeld – einer ganzen Badewanne voll. Seine Shopping-tour hielt Kovalenko mit einer Kamera fest. Im Clip ist zu sehen, wie der Blogger zig Säcke Kleingeld in eine Badewanne abfüllt. Die 100000 Rubel (circa 1500 Franken) wiegen in Münzform 350 Kilogramm. «Es hat gereicht», sagte eine Sprecherin der Moskauer Apple Stores dazu. Das Bezahlen mit Unmengen Kleingeld ist in Russland zum Sport geworden, seit im September ein Youtuber ein iphone mit 100 Kilo Münz bezahlt hat – Kovalenko hat den Rekord nun also gebrochen.

Wie sieht das in der Schweiz aus? Wäre es erlaubt, den Grosseinka­uf mit Kleingeld zu bezahlen? Laut dem Bundesgese­tz über die Währung und Zahlungsmi­ttel ist jeder verpflicht­et, «bis zu 100 schweizeri­sche Umlaufmünz­en an Zahlung zu nehmen». Eine Badewanne übersteigt dieses Limit. Ausserdem handelt es sich um eine Grauzone: Eigentlich ist es jedem Händler selbst überlassen, ob er überhaupt einen Kaufvertra­g mit Kunden eingehen möchte. Die grossen Schweizer Detailhänd­ler lassen allerdings Kulanz walten. Bei der Migros sei das Bezahlen mit Münz immer erlaubt, heisst es auf Anfrage, und auch Coop kennt keine offizielle Beschränku­ng.

 ??  ?? Dagobert Duck hätte Freude: Eine Badewanne mit Münzen im Wert von 1500 Franken.
Dagobert Duck hätte Freude: Eine Badewanne mit Münzen im Wert von 1500 Franken.
 ?? INSTAGRAM ??
INSTAGRAM

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland