Mit 40 Franken gebüsst, weil ein Kreuzchen fehlte
ST. GALLEN. Ein Ostschweizer erhielt eine Parkbusse, nachdem er eine Beerdigung besucht hatte. Selbst die Polizei staunt.
Ein 20-Minuten-leser aus dem Kanton St. Gallen war neulich an einer Beerdigung in Zürich-altstetten. Die Trauerfamilie habe den Gästen für 15 Franken Tagesbewilligungen für die blaue Zone organisiert, sagt er: «Wie vorgeschrieben, gab ich auf dem Zettel meine Kontrollschildnummer sowie das Datum der Gültigkeit an.» Nur übersah er, dass er auch den Wochentag hätte ankreuzen müssen.
Als er von der Beerdigung zurückkam, hatte er einen Bussenzettel auf dem Auto. 40 Franken sollte er für eine «nicht korrekt ausgefüllte Tagesbewilligung» bezahlen. Ein anderer Gast an der Beerdigung habe deswegen ebenfalls eine Busse erhalten. «Irrsinnig» findet er das: «Zumal aus dem Gültigkeitsdatum schon klar wird, um welchen Wochentag es sich handelt.» Jeder Polizist sollte laut dem Leser doch wissen, ob nun Donnerstag oder Freitag ist. Die 15 Franken für die Tagesbewilligung seien nachweislich bezahlt worden: «Da ist es umso ärgerlicher, wenn man noch zusätzlich 40 Franken bezahlen soll.»
Für den Frust hat Marco Cortesi, Medienchef der Stadtpolizei, Verständnis. Obwohl der Beamte grundsätzlich korrekt gehandelt habe, habe er das Gesetz doch sehr eng ausgelegt. «In solchen Fällen ist etwas mehr Augenmass durchaus möglich.» Man werde nun prüfen, ob die Busse annulliert werden könne, sofern sie noch nicht bezahlt worden sei: «Dann wäre sie rechtskräftig.»