Droht Nati-captain Lichtsteiner Ersatzrolle?
LUZERN. Routiniers wie Stephan Lichtsteiner fehlten zuletzt in der Nati. Wie ihre Zukunft aussieht, ist offen.
Nach der WM hat Vladimir Petkovic den Nations-leagueherbst zur Zeit der Experimente erklärt. «Ich wollte keinen Umbruch, sondern eine Konkurrenzsituation schaffen. Dem einen oder anderen Spieler die Möglichkeit geben, sich zu zeigen, um das Team ein wenig umzustrukturieren», sagte er. Es galt auch herauszufinden, ob die Zeit reif ist, auf Routiniers wie Stephan Lichtsteiner, Blerim Dzemaili oder Johan Djourou zu verzichten. Dzemaili war im Herbst nie dabei. Djourou spielte zuletzt im September gegen England. Lichtsteiner hatte in jenen Tagen massgeblichen Anteil an der Aufarbeitung der Vorfälle an der WM. Gegen Belgien und Island verzichtete Petkovic nach Absprache mit dem Arsenal-profi auf ein Aufgebot. Für die Partien gegen Katar und Belgien musste der 103-fache Internationale verletzt passen.
Die Konkurrenz mit Michael Lang und Kevin Mbabu hat währenddessen ihre Chance genutzt. Besonders Mbabu hat sich mit dem fulminanten Auftritt beim 5:2 gegen Belgien am Sonntag ins Rampenlicht gedrängt. Und anders als der 34-jährige Lichtsteiner sind der Yb-shootingstar und Lang mit 23 respektive 27 Jahren jung – und 2020, wenn die nächste EM ansteht, im besten Fussballeralter. Petkovic betont gerne, dass er auf die Jüngeren setze, wenn er die Wahl zwischen zwei gleich guten Spielern habe.
Für den Captain steht ein freiwilliger Abschied nicht zur Debatte, darum wird sich irgendwann die Frage stellen: Wie schickt man einen verdienten Führungsspieler in Rente? Diese Aufgabe fair zu lösen, wird eine Knacknuss. Petkovic trennte sich schon früher von Captain Inler, als ihm lieb war. Und in der Causa Behrami missriet die Kommunikation, sodass es zum Bruch kam. Das sollte ihm bei Lichtsteiner nicht wieder passieren. Allein schon wegen dessen Verdiensten für den Schweizer Fussball.