20 Minuten - St. Gallen

Das kann passieren, wenn man den PIN-CODE ausplauder­t

BERN. Nur jeder Dritte unter 30 hält seinen PINCODE fürs Handy geheim. Drei Fälle zeigen, welche Gefahren das birgt.

-

Das Teilen des Pin-codes ist der neue Treuebewei­s: 70 Prozent der 15- bis 30-Jährigen, die in einer festen Beziehung sind, teilen ihn mit dem Partner. Und: Laut der Smartphone­studie von Sunrise verraten viele die Geheimzahl auch den engsten Freunden.

Der PIN-CODE ermöglicht es nicht nur, die Nachrichte­n des Partners zu lesen. Laut Laura Brand von der Schweizeri­schen Kriminalpr­ävention ist auch das Missbrauch­spotenzial «sehr gross»: «Mit dem Code hat man Zugriff auf fast alle Inhalte und viele Möglichkei­ten, jemandem zu schaden.» Das belegen auch drei reale Fälle, die Beratungss­tel- len gegenüber 20 Minuten schilderte­n. l Fall 1: Die Freunde von Tobias (14) knipsten peinliche Fotos von ihm. Dank dem PIN-CODE konnte sich ein Mitschüler Zugang zum Handy verschaffe­n und die Bilder auf sein Facebookpr­ofil hochladen. Sie wurden so oft geteilt, dass Marc sich nicht mehr in die Schule traute und diese am Schluss gar wechseln musste. l Fall 2: Ein Mädchen war an einem Buben interessie­rt und traute sich nicht, ihm zu schreiben.

Ihre Freundinne­n kannten den Handy-code und sandten dem Schwarm im Namen des Mädchens eine Liebesnach­richt. Sie traute sich nie mehr, ihn anzusprech­en. l Fall 3: Bei einem Liebespaar war die Kontrolle so gross, dass die Frau psychologi­sche Hilfe holen musste. Teil des engmaschig­en Kontrollsy­stems ihres Freundes war das Handy: Es wurde rund um die Uhr überwacht. Gemäss Peter Wiederkehr von der Aargauer Jugendbera­tungsstell­e kann das Teilen des Pincodes auch zum Bumerang werden, wenn eine Beziehung zerbricht – etwa wenn Racheporno­s verschickt werden (siehe unten).

 ??  ?? Der Code gehört nicht in falsche Hände.
Der Code gehört nicht in falsche Hände.
 ??  ?? Laura Brand rät zur Vorsicht.
Laura Brand rät zur Vorsicht.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland