So schnell wird die Schweiz überbaut
BERN. Die Siedlungsfläche in der Schweiz wächst und wächst. Das geht auf Kosten von Wiesen und Feldern.
BERN. Um fast ein Drittel ist die Siedlungsfläche in der Schweiz seit 1982 gewachsen. Das zeigen neue Zahlen des Bundesamts für Statistik. Sie befeuern den Streit um die Überbauung des Landes. Die Befürworter der Zersiedelungsinitiative sprechen vom «Umweltproblem Nummer eins in der Schweiz». Die Gegner warnen davor, die Bauzonen auf ewig einzufrieren.
10,3 Prozent der Fläche in der Schweiz sind heute bebaut. Zur Siedlungsfläche werden Gebäude, Industrie- und Gewerbeareale gerechnet, aber auch sämtliche Verkehrsflächen, Erholungs- und Grünanlagen sowie Energieversorgungsanlagen, Deponien und Baustellen.
31 Prozent ist die Siedlungsfläche im Gebiet der West-, Zentral- und Nordschweiz zwischen 1982 und 2015 grösser geworden.
2700 Fussballfelder wurden in den 21 Kantonen, die das Bundesamt für Statistik untersucht hat, durchschnittlich pro Jahr zubetoniert. Das entspricht 1983 Hektaren.
1982 bis 1994 wuchs die verbaute Fläche am stärksten, nämlich um 1 Prozent pro Jahr. Zwischen 1994 und 2006 lag das Wachstum bei 0,8 Prozent.
0,7 Prozent betrug der Zuwachs zwischen 2006 bis 2015.
43 Prozent der seit 1983 zubetonierten Fläche waren vorher Naturwiese und Heimweide. 35 Prozent waren bis zur Überbauung Ackerland. 16 Prozent des Zubaus entfielen auf Obst-, Reb- und Gartenbauflächen, 2 weitere Prozent auf Alpwirtschaftsfläche.
94 Prozent der Siedlungen sind damit «auf Kosten des Kulturlandes gewachsen», halten die Statistiker des Bundes fest. 2320 Hektaren ist die Landwirtschaftsfläche im gleichen Zeitraum durchschnittlich pro Jahr kleiner geworden. Sie nimmt heute noch 41 Prozent der Gesamtfläche ein.
40 Hektaren Land werden seit 2006 pro Jahr in Erholungs- und Grünanlagen umgewandelt. Darunter fallen unter anderem Golfplätze.