Passant filmt in Fluchtauto, noch bevor Polizei es findet
TEUFEN. Ein Video zeigt, wie sich jemand am für die Flucht benutzten Audi der Rammbock-räuber zu schaffen macht. Das könnte für ihn üble Folgen haben.
Ein Leser-reporter spielte 20 Minuten ein Video zu, in dem das Fluchtauto der Rammbock-räuber von St.gallen zu sehen ist. Diese waren am 12. November in die Buchererfiliale eingebrochen. Im Video sieht man, wie sich jemand in einer Tiefgarage dem A6 nähert, ihn hinten und beim Fahrersitz öffnet und hineinschaut. Wann und von wem der Clip gedreht wurde, ist nicht bekannt – klar ist aber, dass das Video aufgenommen wurde, bevor die Polizei wusste, dass sich das Fluchtauto in der Tiefgarage befindet. Versiegelt wurde es erst später. Die Uhr im Auto zeigt 19.20 Uhr.
Laut der Kapo AR wurde der vor dem Raub in Zürich gestohlene Audi A6 am 16. November in der Tiefgarage der Turnhalle Landhaus in Teufen entdeckt. «Gegen 22 Uhr hat sich ein Passant bei uns gemeldet», so Sprecher Anton Sonderegger. Danach seien Spuren genommen worden, die nun ausgewertet würden. «Obwohl die Täter versuchten, die Spuren zu verwischen, konnten welche sichergestellt werden», sagt Florian Schneider, Sprecher der Kapo St. Gallen. Dass sich ein Unbeteiligter am Auto zu schaffen machte, sei ärgerlich, denn dieser habe ebenfalls Spuren hinterlassen.
Er hofft deshalb, dass sich diese Person bei der Polizei meldet. Dann könne man nämlich Vergleichsproben nehmen. Der Grund: Das nun sichergestellte Material stehe künftig weltweit zur Verfügung. «Ich möchte nicht der Typ sein, dessen Dna-profil in einer Datenbank als Täter eines Raubes gespeichert ist, wenn ich nichts damit zu tun habe», so Schneider. Das könne im Ausland sogar dazu führen, verhaftet zu werden und im Gefängnis zu landen.