«Nicht megakrass gut»: ETH wird für Werbe-rap belächelt
ZÜRICH. Die ETH Zürich hat ein Rapvideo produziert, um ausländische Studenten anzulocken. Das kommt nicht nur gut an.
Rappende Studenten in Hörsälen und vor technischen Apparaturen: Die ETH Zürich will mit einem neuen HiphopVideo insbesondere ausländische Studenten nach Zürich holen. Sie hat mit rund hundert Ethangehörigen einen Clip produziert, der die Vorzüge eines Masterstudiums an der ETH zeigt. Wenn man hoch hinauswolle, sei die ETH das, was man brauche, wird da auf Englisch gerappt. Weiter heisst es, dass man sich gar nicht nach einem Job umschauen müsse. «Der Job findet dich.»
Gemäss Rainer Borer, Leiter der Hochschulkommunika tion, will man mit dem Video nicht einfach mehr Studenten gewinnen: «Wir wollen die richtigen jungen Leute, die her vorragende Noten mitbringen, aber auch selbstständig denken und kritisch reflektieren können.» Dazu gehöre auch, dass man über sich selbst lachen könne.
Beim Schweizer Rapper Lcone kommt das mässig an: «Der Rap ist nicht megakrass gut.» Besonders der Anfang sei ziemlich plump: «Erst gegen Schluss wird es ein wenig witzig.» Er habe das Gefühl, dass die Hauptdarsteller nur in ihrer Freizeit rappen würden, weil sie nicht immer im Takt sprächen. Zudem fehle es ihnen an Style. «Es wäre vielleicht besser gewesen, einen bekannten Rapper zu engagieren.» Das Video selbst findet er aber kreativ. «Es hat recht coole Szenen mit professionellen Animationen.» Ob der Clip das richtige Mittel ist, um ausländische Studenten anzuziehen, weiss Lcone nicht. «Aber ich schätze es, wenn man Neues ausprobiert, und mit Rap kann man sicher junge Leute erreichen.»