20 Minuten - St. Gallen

Hass gegen Schwule soll strafbar werden

BERN. Wer Homosexuel­le diskrimini­ert, soll laut dem Ständerat bestraft werden können.

-

Der Ständerat will homo- und bisexuelle Menschen besser vor Attacken schützen. Er entschied gestern, die Anti-rassismus-strafnorm um den Strafbesta­nd der Diskrimini­erung der sexuellen Orientieru­ng zu ergänzen. Er folgt damit einer parlamenta­rischen Initiative von Sp-nationalra­t Mathias

Reynard. Er kritisiert, dass das Strafgeset­z nur die Diskrimini­erung wegen Rasse, Ethnie oder Religion unter Strafe stellt. «Es ist inakzeptab­el, dass sich einige Personen gegenüber einer Gemeinscha­ft diskrimini­erend äussern können», so Reynard. Ständerat Claude Janiak (SP), selber homosexuel­l, stellte in der Debatte klar: «Sie dürfen weiterhin Witze über Schwule machen.» Man dürfe aber keinen Hass säen. Schwulenve­rbände sind erfreut. «Dank eines solchen Gesetzes könnten sich Homosexuel­le bei Hass und Hetze einfacher wehren», so Roman Heggli, Geschäftsl­eiter des Schwulenve­rbands Pink Cross.

Svp-ständerat Hannes Germann stimmte gegen das Gesetz. «Ich stimme ansonsten zwar für die Regenbögle­r, aber dieses Gesetz führt nur zu einer Verwässeru­ng der Rassismuss­trafnorm.» Eine Flut von Klagen nütze niemandem etwas. «Als Nächstes ist es wohl verboten, gegen politisch Andersdenk­ende zu wettern.» Die Meinungsäu­sserungsfr­eiheit sei ein zentrales Grundrecht, das nicht weiter eingeschrä­nkt werden dürfe.

Auch Andrea Caroni von der FDP spricht von einer zu groben Keule für solche Fälle. Möglicherw­eise könnte sonst auch noch die Diskrimini­erung aufgrund der Sprache, der Nationalit­ät oder des Geschlecht­s unter Strafe gestellt werden.

 ??  ??
 ?? AFP ?? Homo- und Bisexuelle sollen besser geschützt werden: Der Ständerat hat entschiede­n, die Anti-rassismus-strafnorm zu erweitern.
AFP Homo- und Bisexuelle sollen besser geschützt werden: Der Ständerat hat entschiede­n, die Anti-rassismus-strafnorm zu erweitern.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland