Bilden Russen Kämpfer in der Schweiz aus?
BERN. Der NDB warnt in einem Geheimdokument vor Systemakämpfern, die in der Schweiz für Putin rekrutiert werden sollen.
KONTROVERS
Was ist das Systema-netzwerk?
In Bern, Zürich und Lugano unterrichten Trainer die russische Kampfkunst Systema. Diese ist militärisch geprägt und lehrt etwa Messerkampf, Strassenkampf und Selbstverteidigung. Einige Trainer in der Schweiz sind ehemalige russische Elitesoldaten, so der «Sonntagsblick». Ein Geheimdokument des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) soll nun beweisen: Die Russen werden von Putin finanziert und sollen in der Schweiz sogenannte Schläferzellen aufbauen, die auf Kommando Unruhe stiften.
Wie gefährlich sind die Kämpfer?
Laut Russlandexperte Boris Reitschuster sind die meisten Teilnehmer der Trainings normale Sportler. Einige würden am Ende der Ausbildung aber von Moskau rekrutiert. Sie würden nach Russland reisen und dort den Umgang mit Sprengstoff und Waffen lernen. Laut «Sonntagsblick» haben Schweizer bereits Trainings in Russlands Wäldern absolviert. In der Schweiz würden Schläferzellen gebildet, so Geheimdienstexperte Dmitrij Chmelnizki. Die Verantwortlichen in den Trainingslokalen streiten jede Verbindung zur russischen Regierung ab. Was sagen Schweizer Politiker dazu? Beat Flach (GLP) ist schockiert: «Man muss diesen Leuten die Tätigkeit als Trainer verbieten. Es kann doch nicht sein, dass ein autokratischer Staat wie Russland in der Schweiz paramilitärische Truppen ausbilden kann. Die Behörden müssen hier handeln.» Weniger alarmiert ist Claudio Zanetti (SVP): «Es ist unklar, wie stark Russland involviert ist. Wenn tatsächlich Kämpfer trainiert werden, vertraue ich darauf, dass unsere Behörden einschreiten würden. Momentan ist noch gar nichts belegt. Sollen sich die Jungs doch die Köpfe einschlagen.»