Amherd ist die erste Verteidigungsministerin
BERN. Nach nur drei Jahren verlässt Guy Parmelin das VBS. Das unbeliebte Departement geht nun an Viola Amherd – gegen ihren Willen.
Kaum wurde bekannt, dass Guy Parmelin (SVP) das Verteidigungsdepartement verlässt, prasselte Spott auf den neuen Wirtschaftsminister nieder. «Der Wechsel nach drei Jahren vom VBS ins WBF ist eine Flucht. Von A wie Alpenbitter bis K wie Kampfflugzeuge hatte er nicht gerade ein glückliches Händchen», sagt Cvp-nationalrat Philipp Kutter. Die SVP begrüsste Parmelins Wechsel ins wichtige Wirtschaftsdepartement: So sei die «Weiterführung einer klar bürgerlichen Politik sichergestellt».
Mit dem Verteidigungsdepartement vorliebnehmen muss jetzt die neu gewählte Viola Amherd (CVP). Ihr wurde das Departement von den Amtskollegen gegen ihren Willen per Mehrheitsentscheid zugewiesen. Das VBS gilt als das Departement, das den geringsten Einfluss, aber viele Baustellen mit sich bringt. Die grösste Herausforderungen für die neue Vbs-chefin sind die Pläne für die Luftverteidigung. «Es ist sehr schwierig, sich in diesem Departement Lorbeeren zu holen», sagt Politberater Mark Balsiger. Aber: «Der bodenständigen Berglerin kann es mit ihrer erfrischenden Art gelingen, in der Armee verkrustete Strukturen aufzubrechen.»
Nicht nur das Herz der CVP, «auch jenes der Freisinnigen blutet mit dem Verlust des WBF», sagt Balsiger. Denn: Karin Keller-sutter übernimmt das weniger gewichtige Justizdepartement.