Winde machen Bodensee zum Meer
KONSTANZ. Am Wochenende machten sich Surfer das stürmische Wetter auf dem Bodensee zunutze. Ein seltenes Highlight.
KREUZLINGEN. Sturmtief Marielou hat Wassersportlern auf dem Bodensee ein seltenes Highlight beschert: perfekte Wellen zum Surfen mit dem Shortboard. Damit dies auf einem See möglich ist, müssen mehrere Faktoren ideal zusammenspielen: der Wind, das Wasser und die Beschaffenheit des Ufers. «Solche Wellen hatte ich am Bodensee vorher noch nicht gesehen», sagt ein Surfer. Eine Stunde ritten er und Kollegen die Wellen, dann wurde es zu frisch.
«Surfbare Wellen am Bodensee gibt es wohl nur selten», so Martin Olesch. Starker Wind müsse im richtigen Winkel über den See blasen, sodass das Wasser über einen möglichst langen Weg ans Ufer gedrückt werde. Dann brauche es noch die richtige Beschaffenheit des Ufergeländes, damit eine surfbare Welle breche. Dank Sturm Marielou hat am Sonntag offenbar alles gepasst. Der 36-jährige Konstanzer war da nämlich mit zwei Freunden am Bodenseeufer zwischen Langenargen und Lindau auf der Suche nach Wellen. «Am dritten Spot, an dem wir gesucht haben, sind wir dann mit einer nach rechts laufenden Welle fündig geworden.» Das sei in Nonnenhorn nahe dem Strandbad gewesen. «Eine gute Stunde lang konnten wir surfen, dann wurde es zu frisch.»
Es sei das erste Mal für ihn gewesen auf dem Bodensee. «Wir hatten wohl einfach Glück, dass wir direkt fündig wurden. Denn Wellen, die man mit dem Shortboard surfen kann, hatte ich am Bodensee vorher noch nicht gesehen», sagt Olesch, der wie seine beiden Begleiter schon seit mehreren Jahren surft. Nicht nur im Meer, auch auf stehenden Flusswellen. Da die Wellen im Vergleich zum Meer eher klein seien, sei das Surfen am See aber nicht wirklich schwieriger. «Die Kälte und der starke Wind sind allerdings Faktoren, die die Sache nicht leichter machen.» Das wirklich Spannende am See-surfen sei aber, dass es eben nur sehr selten möglich sei.