Alessia Caras Hits entstehen im Kinderzimmer
LONDON. Alessia Cara (22) wurde als Teenager mit ihrem Debüt weltberühmt. Jetzt ist sie mit Album zwei zurück – und bleibt der normalste Popstar der Welt.
Vor drei Jahren landete Alessia Cara mit ihrem Debütalbum «Know-it-all» einen Überraschungserfolg. Ihr Song «Here» hat inzwischen 150 Millionen Youtube-streams. Die damals 19-Jährige sang von Langeweile an Partys, von Fomo, von Unsicherheiten und davon, wie es ist, als introvertierter Mensch mit dem Normalsein zu ringen und sich oft unwohl zu fühlen.
Cara wurde schnell zur stillen Botschafterin einer neuen Generation von Popstars. «Ob du super glamourös oder unspektakulär normal bist wie ich, spielt keine Rolle», bestätigt sie ihre Message im Interview. Mainstream-erfolg wird auch für die Unscheinbaren zu einer Option. Landsmann Drake (32) wird früh zu einem Fan und Unterstützer der Kanadierin.
Nach langer Albumpromo und nachhaltigem Lob- und Preisregen erhielt Alessia Cara im Januar 2018 einen Grammy als «Best New Artist». Fürs neue Album liess sich die Kanadierin bewusst Zeit. «Ich musste mal ein bisschen leben, bevor ich mich wieder an die Arbeit machen konnte», erklärt sie. Und gelebt hat sie, gelitten ebenfalls. Die erste lange Beziehung ging in die Brüche und der Erfolg zeigt Nebenwirkungen: Der introvertierte Popstar verliert die Privatsphäre, Internettrolle missgönnen ihr den Erfolg.
Auf «The Pains of Growing» kommt alles auf den Tisch. «Jeder, der sich meine Musik anhört ist quasi mein Therapeut», meint Cara. Im Idealfall sei sie das für ihre Hörer ebenfalls. Weil es ihre persönlichen Geschichten sind, hat die 22-Jährige sich entschieden, das Album ohne Features aufzunehmen. Die Texte stammen alle von ihr, einige Sequenzen hat sie original im Kinderzimmer aufgenommen. «Ich bin stolz, dass ich es allein durchgezogen habe.»