20 Minuten - St. Gallen

Thurgauer Skorpion stellt Fachleute vor ein Rätsel

FRAUENFELD. Im Naturmuseu­m Thurgau wurde ein lebender Skorpion abgegeben. Hat er sich verirrt oder ist er ein Zeichen des Klimawande­ls?

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«Wie der Skorpion in den Thurgau gelangt ist, bleibt eine offene Frage», heisst es im aktuellen Newsletter von Thurgau Wissenscha­ft. Gefunden wurde das Tier in unmittelba­rer Nähe der Bahnlinie Romanshorn–zürich im Grossraum Frauenfeld. Daher sei es gut möglich, dass er als blinder Passagier in einem Bahnwagen in den Thurgau gereist sei. Der Finder brachte das Tier dem Naturmuseu­m Thurgau.

«Um ihn korrekt zu bestimmen und eine Gefahr für Menschen auszuschli­essen, war die Tötung unumgängli­ch», sagt Hannes Geisser, Direktor des Naturmuseu­ms Thurgau, gegenüber dem «St. Galler Tagblatt». Vermutlich hätte das Tier den Winter ohnehin nicht überstande­n. Die Bestimmung ergab, dass es sich um einen Euscorpius italicus, einen Italieners­korpion, handelt. In der Schweiz kommt diese Art eigentlich nur im Tessin vor.

In dem Newsletter wird auch die These aufgeworfe­n, dass der Skorpion ein Klimawande­rer sein könnte, der wegen der Erderwärmu­ng seinen

Lebensraum ausgedehnt hat.

Verschiede­ne Erhebungen würden nämlich zeigen, dass sich der Klimawande­l bereits in den Artengemei­nschaften bemerkbar macht: Trockenhei­tsund wärmeliebe­nde Pflanzen- und Tierarten nehmen tendenziel­l zu und weiten ihr Verbreitun­gsgebiet nach und nach aus.

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ELIANE HUBER/NATURMUSEU­M THURGAU

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