Darts-wm im «Ally Pally»: Machos zittern vor 2 Frauen
LONDON. Erstmals spielen an der Weltmeisterschaft Frauen mit. Ihre Gegner haben bereits Angst vor Spott.
Jan Dekker war alles andere als begeistert. In der ersten Runde der morgen beginnenden Dartswm trifft der Holländer auf Lisa Ashton. «Es wird richtig schwer. Es ist ein Spiel, bei dem ich eigentlich nur verlieren kann», klagte der 28-Jährige – und brachte damit die Gefühlslage seiner Leidensgenossen auf den Punkt. Zum ersten Mal in der Geschichte der WM im legendären Alexandra Palace («Ally Pally») von London hat die Professional Darts Corporation (PDC) zwei Frauen einen Startplatz reserviert. Neben der vierfachen Weltmeisterin Ashton misst sich auch ihre Finalgegnerin von 2018, Anastassija Dobromyslowa, mit den besten Männern der Welt.
«Wir leben in sich verändernden Zeiten», sagte Barry Hearn zum «Daily Telegraph». Der 70-jährige Pdc-präsident war es, der aus der Darts-wm ein Bierfest und Darts-legenden wie Phil Taylor oder Michael van Gerwen zu Preisgeldmillionären machte.
Die garantierten Startplätze für Frauen hält Dobromyslowa nicht für eine reine Geste der Grosszügigkeit, wie die 34-Jährige der «Welt am Sonntag» sagte: «Wer Barry (Hearn, die Red.) kennt, der weiss, dass er das nicht einfach so und ohne guten Grund macht.» Vielmehr vermutet sie eine Werbemassnahme für eine geplante Turnierserie für Frauen.
Rückendeckung erhalten die Wm-teilnehmerinnen von Michael van Gerwen. Der zweifache Weltmeister prognostizierte, dass Dobromyslowa zumindest die Startrunde gegen den Briten Ryan Joyce übersteht: «Wir werden herausfinden, wie gut sie sind, einige der Girls können wirklich spielen.»