30 Eisblöcke reisten 2800 km gegen die Klimaerwärmung
LONDON. Eine Ausstellung thematisiert den Klimawandel – und hinterlässt selbst einen riesigen Co2-fussabdruck.
Auf dem Vorplatz des Tatemodern-museums in London schmelzen derzeit 24 Eisblöcke aus der Arktis vor sich hin, weitere sechs Blöcke stehen vor den Büros der Bloomberg European Headquarters. Sie sind Teil einer Installation des dänischen Künstlers Olafur Eliasson und des grönländischen Geologen Minik Rosing. Die Ausstellung «Ice Watch» soll auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam machen.
Das Publikum darf mit eigenen Augen und Ohren erleben, wie sich die Blöcke in Wasser auflösen. Das Eis stammt aus dem Nuup-kangerlua-fjord in Grönland. Die Blöcke hatten sich bereits vom grönländischen Eisschild gelöst und wurden in Gefriercontainern mit einer Fischladung nach Grossbritannien transportiert, wie «The Telegraph» berichtet. Vom Hafen bei Grimsby wurden die zwischen einer und sechs Tonnen schweren Blöcke dann 320 Kilometer per Lastwagen nach London gebracht.
Künstler Eliasson rechtfertigt sein Projekt: «Jede Sekunde schmelzen bis zu 10000 ähnlich grosse Blöcke.» Wenn man von der Klimaerwärmung rede, fühle sich das oft sehr abstrakt an, aber «hier ist das Eis echt, und Grönland ist gar nicht so weit weg». Auf die Frage nach dem Co2-fussabdruck von «Ice Watch» antwortete der Künstler: «Das ist in etwa, wie wenn man 24-mal nach Grönland und retour fliegen würde.»
«Politiker und Künstler verschleudern CO2 mit ihrem Klimamärchen, während die anderen Leute aufgefordert werden, weniger CO2 zu produzieren.» 20-Minuten-leser P. Sun
«Der Künstler trägt rein gar nichts zur Verbesserung des Weltklimas bei, sondern beschleunigt dieses sogar noch durch seine irrwitzige Aktion.» 20-Minuten-leser Skepticus
«Natürlich ist das ironisch gemeint. Mich würde interessieren, wie viele Menschen, die diese Idee idiotisch finden, sich gegen den Klimawandel einsetzen.» 20-Minuten-leser Livio