20 Minuten - St. Gallen

Hund täglich Stunden in dunkler Wohnung gelassen

BASEL. Rund 300-mal musste der Tierschutz beider Basel 2018 intervenie­ren. Viele Fälle betrafen Vernachläs­sigung.

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Die Zahl der verurteilt­en Tierquäler ist in den letzten Jahren schweizwei­t angestiege­n. Dreimal so viele Personen wurden 2018 schuldig gesprochen wie vor zehn Jahren. Und obwohl die Zahlen der Fälle für den Tierschutz beider Basel (TBB) stagnieren, sind es noch immer an die 300 Fälle im Jahr.

«Was viele nicht wissen, ist, dass Tierquäler­ei nicht automatisc­h für Schläge und direkte Verletzung­en steht», so Kathrin Meier-roth, Leiterin Fachstelle für Tierschutz­fragen des TBB. In den meisten Fällen handle der TBB, wenn Leute ihre Tiere vernachläs­sigten: «Oftmals stimmt das Zeitmanage­ment nicht mit einer artgerecht­en Tierhaltun­g überein, etwa wenn die Halter voll berufstäti­g sind und ihren Hund stundenlan­g alleine zu Hause lassen.» Vor allem Hunde seien mehr als doppelt so oft von Quälerei betroffen wie Nutztiere. «Es gab eine Person, die nie mit ihrem Hund spazieren ging und ihn immer nur angebunden im Dunkeln in der Wohnung gehalten hat», weiss sie. Ein anderer Fall betraf einen Hund, der nie gepflegt wurde. Am Ende sei sein Fell so verfilzt gewesen, dass sich darin Platten gebildet hätten.

Wenn Verdacht auf Vernachläs­sigung besteht, überprüft der TBB diesen meist selber vor Ort, sucht dann das Gespräch mit den Haltern und macht sie auf das Tierschutz­gesetz aufmerksam. Bei gravierend­en Fällen verweist er die Melder sofort an die Polizei, damit diese Strafanzei­ge stellen können.

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TBB Dieser Hund wurde trotz Hautkrankh­eit nie tierärztli­ch untersucht.

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