Hund täglich Stunden in dunkler Wohnung gelassen
BASEL. Rund 300-mal musste der Tierschutz beider Basel 2018 intervenieren. Viele Fälle betrafen Vernachlässigung.
Die Zahl der verurteilten Tierquäler ist in den letzten Jahren schweizweit angestiegen. Dreimal so viele Personen wurden 2018 schuldig gesprochen wie vor zehn Jahren. Und obwohl die Zahlen der Fälle für den Tierschutz beider Basel (TBB) stagnieren, sind es noch immer an die 300 Fälle im Jahr.
«Was viele nicht wissen, ist, dass Tierquälerei nicht automatisch für Schläge und direkte Verletzungen steht», so Kathrin Meier-roth, Leiterin Fachstelle für Tierschutzfragen des TBB. In den meisten Fällen handle der TBB, wenn Leute ihre Tiere vernachlässigten: «Oftmals stimmt das Zeitmanagement nicht mit einer artgerechten Tierhaltung überein, etwa wenn die Halter voll berufstätig sind und ihren Hund stundenlang alleine zu Hause lassen.» Vor allem Hunde seien mehr als doppelt so oft von Quälerei betroffen wie Nutztiere. «Es gab eine Person, die nie mit ihrem Hund spazieren ging und ihn immer nur angebunden im Dunkeln in der Wohnung gehalten hat», weiss sie. Ein anderer Fall betraf einen Hund, der nie gepflegt wurde. Am Ende sei sein Fell so verfilzt gewesen, dass sich darin Platten gebildet hätten.
Wenn Verdacht auf Vernachlässigung besteht, überprüft der TBB diesen meist selber vor Ort, sucht dann das Gespräch mit den Haltern und macht sie auf das Tierschutzgesetz aufmerksam. Bei gravierenden Fällen verweist er die Melder sofort an die Polizei, damit diese Strafanzeige stellen können.