20 Minuten - St. Gallen

Saudiarabe­rin flieht vor Familie nach Bangkok

BANGKOK. Auf der Flucht vor ihrer Familie darf Rahaf al-kunun vorerst in Thailand bleiben.

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Rahaf Mohammed al-kunun, die aus ihrer Heimat Saudiarabi­en nach Bangkok geflüchtet ist, wird vorerst doch nicht aus Thailand ausgewiese­n. Nach einem Treffen mit Vertretern des Flüchtling­shilfswerk­s UNHCR sagte Thailands Einwanderu­ngschef Surachate Hakparn gestern, die 18-Jährige dürfe bleiben, damit das Flüchtling­shilfswerk sich mit der Situation auseinande­rsetzen und den Asylstatus der Frau klären könne. Kurz danach verliess al-kunun das Gelände des Flughafens. Sie erklärte, unter dem Schutz des UNHCR fühle sie sich nun sicher.

Nach Angaben der Menschenre­chtsorgani­sation Human Rights Watch war die 18-Jährige am Sonntag auf der Flucht vor ihrer Familie an Bangkoks internatio­nalem Flughafen von saudiarabi­schen und kuwaitisch­en Botschafts­vertretern gestoppt worden, die ihr den Pass wegnahmen. Sie sei während einer Kuwait-reise vor ihrer Familie wegen körperlich­er und seelischer Misshandlu­ngen geflüchtet, sagte al-kunun. Die Saudiarabe­rin wollte nach eigenen Angaben in Australien Asyl beantragen. Sie sagte, ihre Familie sei streng und habe sie «sechs Monate lang in einem Zimmer eingesperr­t, nur weil ich meine Haare abgeschnit­ten habe». Sie sei «zu 100 Prozent» sicher, dass ihre Familie sie nach ihrer Flucht töten wolle.

Das saudiarabi­sche Aussenmini­sterium widersprac­h in einer Erklärung der Angabe, dass der Pass der jungen Frau beschlagna­hmt worden sei. Sie solle nach Kuwait gebracht werden, wo ihre Familie lebe. Der Vater habe die Botschaft kontaktier­t und um Hilfe bei der Rückführun­g seiner Tochter gebeten.

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AFP Die Saudiarabe­rin Rahaf muss Thailand vorerst nicht verlassen.

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