Zoff im Luxusauto-milieu
SIRNACH. Millionenschulden, mutmassliche Selbstjustiz, ein Millionärssohn in U-haft: Unter Luxusautobesitzern in der Ostschweiz gibts Zoff.
«Ferrari-abfackler ausser Rand und Band», titelte der «Blick» kurz vor Weihnachten. Gemeint damit ist Nidal B.* Dem 23-Jährigen wurde vorgeworfen, er habe Geschäftspartner gegen deren Willen in seiner Villa im Thurgau festgehalten. Einem Opfer habe man sogar versucht, die Haare abzuschneiden. In der Folge sass Nidal B. in Untersuchungshaft. Laut «Beobachter» handelt es sich bei einem der Beteiligten um Sandro A.*, der mit seiner Luxusautovermietung «Enjoy your dream» mit Sitz in Sirnach TG in Konkurs ging. Laut dem Magazin hat der Zürcher 2,7 Millionen Franken Schulden.
Bei Nidal B., dem Sohn eines Selfmade-millionärs, scheint Sandro A. an den Falschen geraten zu sein, als er sich nicht an vereinbarte Zahlungsmodalitäten für Luxusautos hielt. «Die Vorwürfe gegen mich sind alle an den Haaren herbeigezogen», sagt Nidal B. gestern zu 20 Minuten. «Das ist eine Taktik von San- dro A., um die Schulden nicht zu bezahlen.» Dagegen gehe er rechtlich vor. Gegen Nidal B. laufen Betreibungen in der Höhe von rund 600 000 Franken, wie 20 Minuten weiss. «Diese stammen aus Streitfällen aus meinem Immobiliengeschäft», sagt er. «Finanziell stehe ich auf den Füssen.»
Nidal B. und seine Luxusautos sorgten schon mehrfach für Schlagzeilen. Mitte Dezember blieb der 23-Jährige mit einem grünen Lamborghini in Hoch-ybrig SZ im Schnee stecken. Ein Pistenbully musste ihn aus dem Pulverschnee ziehen. Im Oktober 2014 ging ein schwarzer Ferrari von Nidal B. vor einem Bordell in Augsburg (D) in Flammen auf. Laut «Bild» hatte der Ostschweizer zwei Bosnier angestiftet, den Sportwagen anzuzünden, um die Versicherungssumme einzukassieren. Dafür verhängte das Augsburger Jugendschöffengericht im August 2015 wegen Versicherungsbetrug eine Bewährungsstrafe von 22 Monaten.
*Namen der Redaktion bekannt