20-jähriger Berner starb nach Goa-party
BERN. B. D. starb nach einer Goa-party in einer Polizeizelle. Bekannte sagen: Eine Ambulanz hätte das verhindert.
B. D.* (20) starb in der Nacht auf den 26. Dezember in einer Zelle der Berner Kantonspolizei. Wie Recherchen zeigen, verbrachte er die Nacht davor an einer Goaparty, die bis in den frühen Morgen angedauert hatte. Offenbar wurde er unweit der Party am Boden liegend aufgefunden, nachdem ein anonymer Anrufer die Polizei verständigt hatte.
Ein Mann, der an der Party anwesend war, sagt, D. habe auf ihn zu diesem Zeitpunkt den Eindruck gemacht, in «ziemlich schlechter Verfassung» zu sein. Er habe sich gewundert, dass die Polizei und nicht die Ambulanz sich um ihn gekümmert habe. Eine Bekannte von D. sagt, jemand hätte die Ambulanz rufen müssen: «Dann wäre er noch am Leben.» Den Polizisten fehle die Ausbildung. Laut Informationen der Polizei stand D. unter Drogeneinfluss, als er kontrolliert wurde. Er habe Gegenwehr geleistet und Drogen bei sich gehabt. Ein Arzt hatte seine Haftfähigkeit bestätigt.
Eine gute Bekannte sagt, D. sei nach einer unsteten Phase in seiner Jugend, die nach dem frühen Tod seines Vaters einsetzt habe, auf gutem Weg gewesen. «Er begann, Verantwortung zu übernehmen.» Eine andere Bekannte beschreibt ihn als «lebensfrohen Menschen». Zuletzt machte D. eine Vorlehre und arbeitete regelmässig in einem Betrieb. Bekannte trauern um ihn: «Wir können unsere Träume nur noch träumen», schreibt eine Frau, die D. nahestand.
Am Samstag nehmen Bekannte und die Familie mit einer öffentlichen Feier Abschied.
*Name der Redaktion bekannt