Jubel im Toggenburg: Schneefrei!
UNTERWASSER. 130 Kinder aus zwei Dörfern im Toggenburg haben ab heute frei: Ihr Schulweg ist derzeit zu gefährlich.
UNTERWASSER SG. Weil ihr Schulweg derzeit wegen Lawinengefahr zu unsicher ist, haben rund 130 Kinder aus den Toggenburger Gemeinden Unterwasser und Alt St.johann schulfrei – zumindest heute und morgen. Während die Kinder die Botschaft mit Jubel aufnahmen und sich nun im Schnee vergnügen, warnt Rolf Züllig, Gemeindepräsident von Alt St. Johann: «Die Lage ist angespannt.» Immer wieder gingen kleinere Lawinen auf die Wege nieder.
«Die Kinder haben am Freitagmorgen gejubelt», sagte Stefan Gubler, Gesamtleiter der Schule Wildhaus-alt St. Johann, gestern gegenüber 20 Minuten. Grund dafür war eine nicht alltägliche Bekanntgabe: Für rund 130 Schülerinnen und Schüler aus den Gemeinden Alt St. Johann und Unterwasser fällt der Unterricht heute und morgen aus. Laut Rolf Züllig, Gemeindepräsident von Alt St.johann, ist der Schulweg derzeit unsicher: «Immer wieder kommen kleinere Lawinen auf die Wege hinunter.»
In Absprache mit der Lawinenkommission der Gemeinde habe die Schulleitung beschlossen, die Schüler für zwei Tage vom Unterricht zu befreien. Einige Kinder leben auf über 1200 Metern Höhe und müssten bis zu 30 Minuten durch den Schnee gehen, um den Schulbus zu erreichen. Einige Sperrungen Gebiete seien betroffen. bereits Schulisch von erhielten die Kinder keine Hausaufgaben für das verlängerte Wochenende auf den Weg. «Ihr Auftrag ist es aber, in ihrer Freizeit auf die Naturgefahren zu achten und nicht in gefährlichen Gebieten spielen zu gehen», erklärte Gubler. Morgen will die Schulleitung entscheiden, ob die Massnahme verlängert werden muss. «Die Eltern werden laufend informiert», so Gubler. Es werden weitere Schneefälle, Regen und Sturmwinde erwartet.
In Unterwasser sind die Kinder begeistert über die Zusatzferien: Die Schüler schlitteln, bauen Burgen oder veranstalten Schneeballschlachten. So auch die Brüder Nico (4) und Luca (7) aus Unterwasser. «Wir finden es cool, dass wir frei bekommen haben, so können wir am Montag an unserer Burg weiterbauen», erklären die Buben. «Wir müssen nicht die ganze Woche frei bekommen, die zwei Tage reichen uns.»