Roaming-flatrates lohnen sich kaum
ZÜRICH. Swisscom und Salt bringen Abos ohne Roaming-gebühren. Sie lohnen sich preislich aber nur selten.
Nachdem die Swisscom kürzlich das Ende der Roaming-gebühren verkündet hat, zieht jetzt Salt nach: Der Anbieter lanciert ein Abo, bei dem Roaming in der EU, den USA und Kanada inbegriffen ist. Bei Salt kostet das Abo ohne Roaming-gebühren derzeit 70 Franken im Monat, bei der Swisscom sind es 80 Franken. Lohnt sich das? Nur in wenigen Fällen, sagt Telecom-experte Ralf Beyeler vom Vergleichsdienst Moneyland.ch zu 20 Minuten: Er hat die Preise verglichen und festgestellt, dass Swisscom-kunden mit der Inland-flatrate Swiss Mobile Flat billiger fahren, solange sie im Jahr nicht mehr als 10 Gigabyte Roaming-daten in Europa benutzen. «Das ist eine Datenmenge, die kaum ein Kunde effektiv erreichen dürfte.» Möglich sei es aber, etwa wenn man auch in den Ferien dauernd Videos streame.
Bei Salt müssten Kunden noch mehr im Ausland surfen, bis sich der Wechsel von der Inland-flatrate Plus Swiss lohnt: «Erst ab 25 Gigabyte Roaming pro Jahr wird die Plus-europe-flatrate für den Kunden interessant», sagt Beyeler. Die Roaming-flatrates lohnen sich also praktisch nur für Vielreisende.
Einen Vorteil hätten die neuen Abos von Salt und Swisscom aber: Dadurch, dass Roaming nicht mehr speziell abgerechnet werde, müssten sich Kunden nicht mehr um das Dazubuchen der geeigneten Optionen kümmern. «Man muss sich keine Sorgen machen, dass eine Horrorrechnung im Briefkasten liegen wird», so Beyeler.