Holdener chancenlos – was liefern die Männer?
ARE. Petra Vlhova schlägt Mikaela Shiffrin im Riesenslalom. Die Schweizerinnen sind chancenlos.
Es war ein merkwürdiges Rennen, dieser Riesenslalom der Frauen. Mit sulzigem Schnee, den niemand mag, mit Temperaturen gut 25 Grad wärmer als vor zehn Tagen, und mit lästigem Wind. Von der Favoritengruppe hatte im ersten Lauf denn auch nur eine Fahrerin gute Sicht: Viktoria Rebensburg. Die Deutsche fuhr Bestzeit, Wendy Holdener landete auf Platz 10 und sagte danach: «Ich habe es vollkommen verbockt.»
Zumindest das Problem mit dem Licht erübrigte sich in Lauf zwei, er fand unter Flutlicht statt, als die Sonne längst hinter den Hügeln verschwunden war. Und er fand eine andere Siegerin: Petra Vlhova. Die Slowakin schlug Rebensburg und Topfavoritin Mikaela Shiffrin. Vor der Saison hätte sie das wohl selbst nicht für möglich gehalten, zu unkonstant fuhr sie im Riesenslalom im Winter davor, dazu haftete ihr das Etikett der ewigen Zweiten an, wenn auch vor allem im Slalom. Vlhova aber machte in den letzten Wochen den Schritt, den sie im Slalom schon hinter sich hat: von der Inkonstanten zur ersten Herausforderin von Shiffrin. Jetzt hat sie die Dominatorin geschlagen und ist die erste slowakische Weltmeisterin. «Was mir heute gelungen ist, ist fantastisch», sagte Vlhova nach dem Rennen, «endlich habe ich einen Titel gewonnen.»
Einen Titel, mit dem keine Schweizerin etwas zu tun hatte. Holdener verlor im zweiten Lauf fünf Plätze, Lara Gut-behrami schaffte es nicht in die Top 20. Einziges Highlight: Andrea Ellenberger wurde Zehnte. Es ist das beste Resultat ihrer Karriere.