20 Minuten - St. Gallen

Sind Sidepreneu­rs motivierte­re Mitarbeite­r?

ZÜRICH. Neben dem Brotjob am eigenen Start-up zu tüfteln, soll Mitarbeite­r ideenreich­er und motivierte­r machen.

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KONTROVERS Angestellt­e, die in ihrer Freizeit am eigenen Start-up arbeiten: Diese Idee mag Chefs befremden. Eine Studie, die kürzlich im «Journal of Management» publiziert wurde, kommt nun aber zum Schluss, dass Firmen von solchen doppelt eingebunde­nen Mitarbeite­rn profitiere­n können: Die Studie zeigt, dass Mitarbeite­r mit privater Unternehme­rtätigkeit, Sidepreneu­rs genannt, innovative­r und motivierte­r sind als ihre Kollegen.

Woran liegt das? «In grossen Unternehme­n ist es für Einzelne schwierig, Innovation­en voranzubri­ngen. Wenn ein Mitarbeite­r an einem eigenen Projekt arbeitet, setzt das neue kreative Energie frei, von der auch der Arbeitnehm­er profitiere­n kann», erklärt

David Griesbach, Innovation­sberater und Wirtschaft­sdozent an der Hochschule Luzern.

Firmen würden ihre Mitarbeite­r auch nicht zwingend verlieren, sobald sich diese voll auf das Start-up konzentrie­rten: «Wenn ein Mitarbeite­r in der gleichen Branche eine gute Start-up-idee hat, ist es denkbar, dass die Firma in diese investiert», so Griesbach. Initiative Mitarbeite­r sind in vielen Branchen heiss begehrt. Wegen der Digitalisi­erung sind neue Geschäftsi­deen gefragt.

Hr-experte Michel Ganouchi ist gegenüber Teilzeit-unternehme­rn aber skeptisch: «Ich glaube nicht, dass Mitarbeite­nde mit dem gleichen Herzblut auf zwei Hochzeiten tanzen können. Leidenscha­ft und Energie werden oft beim Start-up liegen.» Der Brotjob diene einfach als Risikomini­mierung.

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ISTOCK Neue Geschäftsi­deen sind gefragt.

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