20 Minuten - St. Gallen

Ultrakurze Flüge sorgen für Empörung

ZÜRICH. Ultrakurze Flüge sorgen bei Klimaschüt­zern für Empörung. Auch in der Schweiz gehören die Miniflüge zum Alltag.

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KONTROVERS Die Lufthansa macht Klimaschüt­zer wütend. Grund ist die Flugstreck­e Nürnberg–münchen – die kürzeste Verbindung der Airline in Deutschlan­d. Für die 150 Kilometer Luftlinie beträgt die Flugzeit rund 40 Minuten. Die Lufthansa bietet die Strecke regulär ab rund 69 Euro an, wie die «Welt» schreibt.

Auch innerhalb der Schweiz gibt es ultrakurze Flugstreck­en. Täglich fliegt die Swiss achtmal die Strecke von Zürich nach Genf und zurück. Flugdauer: 50 Minuten. Hinzu kommen jeden Tag vier Flüge von Zürich nach Lugano und zurück, die jeweils 45 Minuten dauern. Diese Kurz- streckenfl­üge versteht die Swiss vor allem als Zubringerd­ienst. «Mit den täglichen Verbindung­en bietet Swiss der italienisc­hund französisc­hsprachige­n Schweiz eine optimale Anbindung an die wichtigste­n Abflugswel­len ab Zürich an», so die Airline. Laut Bundesamt für Zivilluftf­ahrt (Bazl) werden in der Schweiz täglich rund 50 Inlandflüg­e durchgefüh­rt.

Sp-nationalra­t Thomas Hardegger ist empört: «Man müsste Kurzstreck­enflüge wegen der schlechten Co2-bilanz grundsätzl­ich verbieten.» Vor allem in der Schweiz, wo man ein gut ausgebaute­s Schienenne­tz habe, machten solche Flüge keinen Sinn. Gemäss Aviatikexp­erte Andreas Wittmer von der Uni St. Gallen ist es für eine Airline kaum möglich, eine Strecke wie etwa Zürich–lugano rentabel zu betreiben. Solche Verbindung­en seien vor allem politisch motiviert: «Man will das Tessin nicht vom Netz abhängen.» Die Airlines müssten sich überlegen, ob solche Flüge überhaupt noch vertretbar seien.

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IMAGO Die Swiss fliegt unter anderem von Zürich nach Genf.
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