Polizei hindert Frau, leeren Sack in Kübel zu entsorgen
AU. Leser-reporterin V. R. ist empört: Als sie nach der Fütterung der Enten den leeren Brotsack wegwerfen wollte, schritt die Polizei ein.
Am 12. Februar gegen 10.30 Uhr war V. R.* wie so oft mit ihrem 14 Monate alten Sohn in Au am Spazieren. «Ich hatte einen Plastiksack mit Brot dabei, um die Enten zu füttern», erzählt die 31-Jährige. Der Kleine habe grosse Freude daran. Nach dem Füttern seien sie weiterspaziert, bis sie einen orangen Kübel gesehen habe, in den sie den Plastiksack habe werfen wollen. «In diesem Moment bog ein Polizeiauto in die Strasse und hielt an», so R. Einer der Polizisten habe das Fenster hinuntergekurbelt und sie gefragt, was sie da mache. «Ich entsorge Müll», antwortete R. verwundert. Der Polizist habe dann zu ihr gesagt, sie solle ihren privaten Müll zu Hause entsorgen.
Gezwungenermassen habe sie den Sack wieder mitgenommen. Sie habe den Polizisten einen schönen Tag gewünscht und sei gegangen. «Aber die Blicke der zwei werde ich nicht vergessen», so R. Sie werde das Gefühl nicht los, dass den Beamten einfach langweilig gewesen sei. Auf Anfrage bei der Kapo St.gallen heisst es, man könne den Vorfall weder bestä- tigen noch dementieren. Laut Sprecher Florian Schneider macht es aber grundsätzlich keinen Sinn, jemandem das Entsorgen eines Plastiksacks in einem öffentlichen Abfalleimer zu untersagen. Anders hätte die Situation ausgesehen, hätte jemand etwa den halben Hausrat entsorgen wollen. Littering kann gemäss Übertretungsstrafgesetz mit 50 bis 200 Franken geahndet werden.
*Name der Redaktion bekannt