Schweizer Windpark bringt Deutsche auf die Palme
FRAUENFELD. Der Kanton Thurgau plant Windräder über dem Bodensee. Nun laufen deutsche Aktivisten Sturm gegen das Projekt.
«Die Schweiz plant bislang unbemerkt, ihre Windräder direkt an der Grenze zu Deutschland zu bauen», steht auf der Website der Bürgerorganisation Landschaftsschutz Schiener berg. Sprecher Christoph Vestner sagte gegenüber dem Regionaljournal» von SRF: «Es kann nicht sein, dass wir mit Windrädern konfrontiert werden und die Schweizer das selber nicht sehen. Das ist eine Verlagerung des Problems.»
Ein wichtiges Argument der deutschen Seite ist das Landschaftsbild. Die Insel Reichenau geniesst den Status als Welterbe der Unesco. Dies könnte sich mit der Veränderung des Landschaftsbildes ändern, glauben sie: «Wir fürchten, dass die Unesco diese Anerkennung zurückziehen könnte», so Frank Hämmerle vom Landrat Konstanz. «Dies hätte verheerende wirtschaftliche Folgen für den Tourismus der Region, auch auf Schweizer Seite», betont Vestner. «Wir plädieren für die richtige Lösung am richtigen Platz. Die Bodenseeregion ist nicht für die Windenergie geeignet.»
Der Thurgauer Kantonsrat begründet die Änderung des Richtplans Windenergie mit dem Atomausstieg, der die Kantone zu einer Beteiligung am Energiehaushalt des Landes verpflichtet. Trotzdem gab es auch von der Schweizer Bevölkerung Gegenwind im Vorfeld der Richtplanänderung – niemand will die Windräder im Blickfeld.